Formel 1 in Spielberg
GEPA/Markus Oberlaender
GEPA/Markus Oberlaender
Sport

Anschober: Spielberg-Entscheidung „zeitnah“

Das Gesundheitsministerium befindet sich bezüglich eines Formel-1-Doppel-Grand-Prix in Spielberg Anfang Juli weiter in der Prüfungsphase. Eine Entscheidung soll „zeitnah“ erfolgen, so Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Montag.

Das Gesundheitskonzept des Projekts Spielberg war dem Ministerium am 14. Mai übermittelt worden – mehr dazu in Formel 1: Sicherheitskonzept für Spielberg fertig (14.5.2020). „Wir haben das entsprechende Konzept der Veranstaltergemeinschaft zum Doppel-Grand-Prix in der Steiermark erhalten“, bestätigte Anschober, „wir wollen versuchen, das zeitnah zu entscheiden“, eventuell auch unter bestimmten Auflagen.

Zuschauer kein Thema

Ein Rennen vor Zuschauern ist laut Anschober kein Thema – mehr dazu in Formel 1: Zuschauer in Spielberg für Marko denkbar (sport.ORF.at, 18.5.2020) –, auch wenn etwa für Kulturveranstaltungen im Freien trotz der Coronavirus-Präventionsmaßnahmen ab 1. Juli wieder bis zu 500 Personen zugelassen sind – mehr dazu in Klare Lockerung mit „Eigenverantwortung“ (news.ORF.at). „Mir wurde von den Veranstaltern von sich aus signalisiert, dass sie keinen Grand Prix mit Publikum planen“, erklärte der Minister am Montag: Stattdessen sind ähnlich wie bei der Fußball-Bundesliga, die am 2. Juni ihren Spielbetrieb ohne Zuschauer wieder aufnimmt, „Geisterrennen“ geplant.

Kogler: „Wir sind Ermöglicher, nicht Verhinderer“

Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler (Grüne) geht davon aus, dass die gesundheitspolitischen Vorgaben, etwa die Mindestabstände, für die Sportart Formel 1 an sich keine Probleme darstellen werden. „Allenfalls wird man Vorkehrungen in den Boxen treffen müssen“, meinte der Grünen-Chef bei einem anderen Regierungstermin am Montag. Von „wesentlich größerem Belang“ seien andere Vorschriften, mit denen das Sportministerium gar nichts mehr zu tun habe: Kogler nannte in diesem Zusammenhang Aus- und Einreisebestimmungen sowie Beherbergungen und Gastronomie.

Sollte ähnlich wie bei der Fußball-Bundesliga ein Vermittler notwendig sein, stehe er gerne zur Verfügung: „Wir sind hier Ermöglicher und keine Verhinderer“, betonte Kogler. Möglicherweise könnte die Formel 1 im Murtal auch „ein erster Anwendungsfall für regionale Erleichterungen“ sein, „weil die Anzahl des Trosses doch eine Größe erreichen kann, sodass man irgendeine Art von Ausnahmeregelung erbringen muss“, erklärte der gebürtige Steirer.

Konzept: Höchstens 2.000 Menschen

Laut Konzept des Veranstalters soll der Tross pro Formel-1-Veranstaltung auf höchstens 2.000 Menschen reduziert werden. Der Großteil des Teampersonals müsste aus Großbritannien anreisen – dort haben sieben der zehn Rennställe ihren Hauptsitz. Ein Vorteil des Red-Bull-Rings in Spielberg könnte sein, dass die Strecke fast direkt neben dem Flughafen Zeltweg liegt – dort könnten auch einzelne Charterflüge landen.