Viele Unternehmer im Tourismus und in der Freizeitbranche rüsten sich für die Wiederöffnung ihrer Betriebe: Rund 80 Prozent der steirischen Beherbergungsbetriebe werden am Freitag aufsperren. Damit geht auch die Zahl der Arbeitslosen zurück – mehr dazu in Vor großer Wiederöffnungswelle.
Dankbar bis vorsichtig
Von dankbar bis vorsichtig reicht die Spanne unter den Touristikern in den steirischen Regionen – die Freude, endlich wieder aufsperren zu können, überwiegt aber, auch wenn die ersten Wochen nicht rentabel sein werden.
Zum Beispiel im Thermen- und Vulkanland, wo 60 Prozent die neuen 100 Prozent sind, so Obmann Gernot Deutsch: „Wir sprechen von einer Auslastung von 50 bis 60 Prozent, und das ist aber etwas, was wir uns am Anfang gedacht haben, dass es schon so schnell geht. Wir sehen aber vor allem bei den Stammgästen – die haben eine große Freude zurückzukommen: Viele Stammgäste bleiben im Bereich der Hotels auch länger als in den vergangenen Jahren“, so Deutsch.
Die, die kommen, erkundigen sich laut Deutsch bei der Buchung aber ganz genau nach den CoV-Maßnahmen: „Bei einer durchschnittlichen Buchung zuvor haben wir fünf Minuten gebraucht, jetzt brauchen wir 20 Minuten.“
Hoffen auf Grenzöffnung
Regelrecht heiß laufen die Telefone bei der Tourismusinfo des steirischen Weinlandes: Dort heißt es, dass so viel Informationsmaterial angefordert wurde wie seit zehn Jahren nicht. Die Anrufer kommen vor allem aus Österreich, aber auch Bayern.
In der Obersteiermark kommen normalerweise 40 Prozent der Urlauber aus Deutschland – hier fiebert man also der Grenzöffnung entgegen. Einige Betriebe seien aber bereits jetzt voll ausgelastet, heißt es; bei anderen helfen Familienmitglieder, um die Kosten gering zu halten.
Businesskunden bleiben aus
In Graz berichtet Motorsportberater und Hotelier Helmut Marko von aktuell düsteren Aussichten: „Die Buchungslage ist überraschend gut über Pfingsten, flacht aber dann so am Pfingstmontag drastisch ab. Das heißt, dass wir jetzt schon wieder überlegen, einen Teil der Häuser zu schließen, weil das, was da Hauptgeschäft von Graz bis dato war, waren Businesskunden, und die bleiben einfach aus.“