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Erstmals seit März kein CoV-Intensivpatient

Die Krankenanstaltengesellschaft (KAGes) hat am Freitag zum ersten Mal seit Ausbruch der Corona-Pandemie keinen Covid-19-Intensivpatienten mehr zu behandeln. Die Zahl der stationär behandelten Erkrankten sank auf nur noch sechs.

Es wurden insgesamt 453 Frauen und Männer mit Coronavirus betreut. Ein Sprecher nannte noch einige weitere Zahlen der Zwischenbilanz: Von den 453 Covid-19-Patienten mussten 61 intensivmedizinisch betreut werden.

16 Prozent jünger als 60 Jahre

Die Altersverteilung der Patienten zeigt: Von den 453 Frauen und Männern waren 65 über 90 Jahre alt, 138 zwischen 80 und 90 Jahre alt, 113 zwischen 70 und 80, 65 zwischen 60 und 70, 39 zwischen 50 und 60, 19 zwischen 40 und 50, neun zwischen 30 und 40 und fünf unter 30 Jahre alt. Das ergibt, dass 16 Prozent der Patienten unter 60 Jahre alt waren.

Die regionale Verteilung wurde ebenfalls erhoben: Die meisten der steirischen Covid-19-Patienten der KAGes waren mit 123 in Graz wohnhaft, 92 in Hartberg-Fürstenfeld, 82 in Graz-Umgebung und 34 im Bezirk Weiz. 145 der Coronavirus-Patienten kamen aus Pflegeheimen.

Lange Behandlungsdauer

Ungewöhnlich lange war die Behandlungsdauer der Patienten. Im Durchschnitt bleibt ein Erkrankter in Österreich fünf Tage im Krankenhaus, in der Steiermark ist die Dauer sogar etwas kürzer. CoV-Patienten dagegen mussten deutlich länger bleiben: 139 Männer und Frauen sogar länger als 16 Tage, 80 mussten zwischen elf und 15 Tage stationär bleiben und 134 zwischen sechs und zehn Tagen. Nur 100 Patienten konnten das Krankenhaus nach einer „normalen“ Belagsdauer von fünf Tagen oder weniger verlassen.

Die KAGes appellierte, weiterhin mit Symptomen zuerst 1450 zu wählen. Zuletzt seien wieder vermehrt Corona-Verdachtsfälle direkt mit ihren eindeutigen Symptomen in die Spitäler gekommen. Die KAGes mahnte eindringlich, vorher das Gesundheitstelefon 1450 anzurufen. Ein Erfolgsfaktor der stark sinkenden Infektionszahlen sei, dass Krankenhäuser nicht zu „Superspreadern“ wurden. Das soll auch in Zukunft so bleiben.

Regierung gab weitere Lockerungen bekannt

Die erfreuliche Entwicklung der Fallzahlen bringt weitere Lockerungen der Maßnahmen gegen das Coronavirus mit sich. Die Sperrstunde in der Gastronomie wird auf 1.00 Uhr verlegt, die Maskenpflicht soll ab dem 15. Juni nur noch in drei Bereichen gelten. Eine Lösung für Reisen in alle Nachbarländer soll am Mittwoch stehen, so Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) – mehr dazu in Weitere Erleichterungen ab 15. Juni.