Rettungsmitarbeiter
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Coronavirus

Rettungsdienste brauchen Rettung

Das Wiederhochfahren der Spitäler in Richtung Normalbetrieb nach der CoV-Krise ist für die steirischen Rettungsdienste dringend notwendig. Denn deren Umsätze brachen in der CoV-Zeit regelrecht weg.

Die Krankenanstaltengesellschaft (KAGes) hat am Freitag zum ersten Mal seit Ausbruch der Corona-Pandemie keinen Covid-19-Intensivpatienten mehr zu behandeln. Die Zahl der stationär behandelten Erkrankten sank auf nur noch sechs – mehr dazu in Erstmals seit März kein CoV-Intensivpatient.

Samariterbund: Minus von 320.000 Euro

Die Fahrzeuge des Arbeiter-Samariterbundes haben im März und April mehr Zeit in der Garage als im Einsatz verbracht. Es gab weniger Rettungseinsätze aufgrund der Lockdown-Maßnahmen und weniger Krankentransporte, weil die Spitäler leergeräumt wurden. Gleichzeitig mussten für Corona-Transporte teure Schutzausrüstung angeschafft und Fahrzeuge umgebaut werden.

„Wir haben ein Minus von 320.00 Euro eingefahren in den vergangenen Monaten. Wir haben auch einen Fahrtenrückgang von rund 75 Prozent erlitten. Schön langsam fährt das System wieder hoch und damit auch unsere Fahrten“, sagte Peter Scherling, Landesrettungskommandant des Arbeiter-Samariterbundes.

Autos Samariterbund
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Keine Unterstützung von Land und Stadt

Finanziert wird der Rettungsdienst auch über die Einnahmen der hauseigenen Pflegeheime. Weil das Gesamtminus dadurch geringer ausfällt, hat der Samariterbund keinen Anspruch auf staatliche Coronahilfen. „Das Hauptproblem liegt darin, dass wir keine Unterstützung vom Land Steiermark, keine Unterstützung von der Stadt Graz erhalten. Und wir versuchen weiterhin unseren Dienst über die Seniorenkompetenzzentren zu finanzieren“, so Scherling.

Rotes Kreuz: Bereichsweise Einbußen von 100 Prozent

Beim Roten Kreuz wird das Minus gar auf zwei Millionen Euro geschätzt. In manchen Regionen hat es bis zu 80 Prozent weniger Fahrten gegeben – im Steiermark-Schnitt minus 35 Prozent. Andere Einnahmequellen sind komplett weggebrochen, sagte Andreas Jaklitsch, Landesgeschäftsführer des Roten Kreuz: „Weil es keine Veranstaltungen sowohl im Kultur- als auch im Sportbereich gab, waren diese Betreuungen durch Ambulanzdienste nicht erforderlich. Da gibt es 100 Prozent Einbußen. Auch bei den Erste Hilfe-Kursen lagen die Einbußen im April bei 100 Prozent, im März bei 70 Prozent.“