Formel 1 in Spielberg
GEPA/Markus Oberlaender
GEPA/Markus Oberlaender
Sport

Rennen in Spielberg: Tourismus frohlockt

Die Formel-1-Weltmeisterschaft 2020 kann Anfang Juli in der Steiermark starten. Das Gesundheitsministerium hat am Samstag grünes Licht gegeben. Die Rennen finden am 5. und 12. Juli statt. Für den Tourismus eine Wertschöpfung in Millionenhöhe.

Der Auftakt in Spielberg wird der erste Saisonstart in Österreich in der 70-jährigen Geschichte der Formel 1 sein. Eigentlich hätte die Weltmeisterschaft im März in Australien starten sollen – allerdings mussten aufgrund der Corona-Pandemie alle bisher geplanten Rennen abgesagt oder verschoben werden.

Tourismus in Spielberg hocherfreut über Entscheidung

Für die beiden Rennen in Spielberg wird ein Formel-1-Tross mit rund 1.500 Personen erwartet. Ein Schub für den Tourismus rund um den Red Bull Ring, denn allein die Region Spielberg hat einen Verlust von 150.000 Nächtigungen im heurigen Jahr, sagte Michael Ranzmaier-Hausleitner vom Tourismus Spielberg.

„Wenn man diese Wertschöpfung hochrechnet, wird man zwischen zwei und fünf Millionen Euro alleine durch die Nächtigungen lukrieren können.“ Durch die Nähe zum Militärflughafen Zeltweg ist auch die An- und Abreise besonders einfach. „Damit ist eine verzögerungslose An- und Abreise zu dem Rennen gewährleistet“, so Roland Miedler vom Fliegerhorst Zeltweg.

Fachexperten haben Gutachten geprüft

Das notwendige Gesundheits-Gutachten für die Auftakt-Rennen in der Steiermark entspricht laut Ministerium „den Erfordernissen in der Corona-Zeit“. Das Konzept sieht unter anderem vor, dass sich Piloten und Formel-1-Personal vor der Einreise nach Österreich testen lassen. Auch vor Ort sind umfangreiche Maßnahmen, die eine Verbreitung von Covid-19 verhindern sollen, vorgesehen. F1-Sportdirektor Ross Brawn erklärte zuletzt, dass der Tross in einer Art „Biosphäre“ isoliert werden soll, um die Risiken zu minimieren.

Da keine Zuschauer erlaubt sein werden, handle es sich nicht um eine Veranstaltung nach Paragraf 10 der Covid-19-Lockerungsverordnung. Rein rechtlich seien die Rennen als Sportstätte zu werten, hieß es vom Ministerium. Nächste Woche sollen das finale OK der Formel 1 und Details zum Corona-Sicherheitskonzept folgen.

Red Bull Ring
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Aus heutiger Sicht werden Tribünen und Wiesen beim F1-Auftakt leer bleiben.

Bezirkshauptmannschaft hat letztes Wort

Laut Land Steiermark habe man durch die gute Zusammenarbeit zwischen Sportressort, Verantwortlichen der Formel 1, dem Projekt Spielberg und der Bundesregierung viele technische Detailfragen schon im Vorfeld klären können.

Das Ministerium fordere auch weiterhin eine enge Abstimmung mit den Gesundheitsbehörden. Das sind laut Epidemiegesetz die Landessanitätsdirektion Steiermark sowie die Bezirkshauptmannschaft Murtal. Auch die finale Entscheidung über die Durchführung liegt bei der Bezirksverwaltungsbehörde, der BH Murtal. Mit einem Einwand ist aber eher nicht zu rechnen.

Formel-1-Auftakt „positiv für die Stimmung“

„Wir freuen uns sehr, dass es gemeinsam mit der Bundesregierung, mit Red Bull und dem Projekt Spielberg gelungen ist, dass die Formel 1 heuer in der Steiermark, am Red-Bull-Ring, starten kann", hieß es von Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) am Samstag. Es sei eine unbezahlbare Werbung für die Steiermark, dass spannende Rennen und schöne Bilder via TV in die Welt geschickt werden.

Für Landeshauptmann Stellvertreter Anton Lang (SPÖ) ist es ein tolles Signal und generell sehr positiv für die Stimmung im Zuge dieser Corona-Krise, dass eine internationale Top-Veranstaltung in der Steiermark möglich gemacht wurde.

Sportlandesrat Christopher Drexler (ÖVP) hat in den vergangenen Wochen die Gespräche und Verhandlungen koordiniert und wird laut Land Steiermark auch weiterhin als Drehscheibe und Vermittler fungieren. „Ich freue mich sehr, dass nach der Klärung unzähliger technischer Fragen ein weiterer großer Meilenstein zur Ermöglichung des Saisonstarts der Formel 1 in der Steiermark erreicht werden konnte", so Drexler in einer Aussendung.

Spielberg Auftakt für Renn-Reigen?

Grundsätzlich haben die Formel-1-Verantwortlichen 2020 noch bis zu 15 Rennen geplant. Ob und wie dieser Plan durchgeführt wird, wird sich wohl bald zeigen. Bei den künftigen Rennen möchte man zunächst offenbar in Europa bleiben.

Nach Österreich könnte am 19. Juli in Ungarn (Budapest) gefahren werden, danach in Silverstone (2. und 9. August), wo die aktuellen Einreisebestimmungen aber eher dagegen sprechen. Danach kämen Barcelona (16. August), Spa (30. August) und am 6. September Monza, ehe es nach Übersee geht.