Brigitte Scherz-Schaar ist nicht nur die erste Landesamtsdirektorin der Steiermark, sie ist österreichweit die erste Frau an der Spitze einer Landesverwaltung. Für sie selbst ist das nur bedingt eine Ehre: „Ich hätte mir eigentlich gewünscht, dass das im Jahr 2020 kein Thema mehr ist. Wenn es noch immer eines ist, zeigt das nur, wie wichtig es ist, weil es nicht um Frau-sein oder Nicht-Frau-sein geht, sondern einfach um die Amtsführung.“
Von der Stellvertreterin zur Amtsführenden
Am 1. Juni übernimmt sie das Amt von Helmut Hirt, der in den Ruhestand geht. Hirt hatte die Funktion seit 2010 inne – ab 2013 war Brigitte Scherz-Schaar seine Stellvertreterin. Neuer Stellvertreter wird Wolfang Wlattnig, der zusätzlich weiterhin die Abteilung Gemeinden, Wahlen und ländlicher Wegebau im Amt der Landesregierung leiten wird.
Scherz-Schaar will den Schwerpunkt ihrer Amtszeit auf die Digitalisierung legen, sagte sie im ORF Steiermark-Interview: „Das ist ein Gebot der Stunde, da ist sicher auch die Verwaltung gefordert. Da hat sich jetzt auch durch die CoV-Krise viel mehr getan als wir gedacht hatten, vor allem, was das Tempo und die Notwendigkeit betrifft.“
Verwunderung und Kritik der Opposition
Die Bestellung der gebürtigen Köflacherin sorgte unter anderem für Verwunderung und Kritik der Opposition – einerseits, weil Scherz-Schaar jahrelang Büroleiterin von Franz Voves war und der SPÖ zugeordnet wird – die ÖVP dürfte hier also auf eine Umfärbelung verzichtet haben –, andererseits, weil es keine Ausschreibung für den Posten der Landesamtsdirektorin gab. Kritik gab es schon bei der Bestellung im April – mehr dazu in Neue Leiterin der Landesamtsdirektion (23.4.2020).