100 unterschiedliche Berufe kann man in steirischen Industriebetrieben erlernen. Die Bezahlung liegt deutlich über dem Durchschnitt, und 80 Prozent aller Jung-Ausgebildeten bleiben auch nach der Lehre im Betrieb.
Jede dritte Lehrstelle ist derzeit unbesetzt
Dennoch stehen aktuell 400 Lehrstellen offen – alle sind online abrufbar: „Die Lehrlinge von heute sind die Fachkräfte von morgen. Wenn Lehrstellen nicht besetzt werden können, dann muss man diese Arbeitsplätze irgendwann von außen besetzen und hat nicht die Möglichkeit, dem eine derart fundierte Ausbildung vorangehen zu lassen“, sagt Max Oberhumer von der Plattform „Die Industrie“.
Der CoV-Lockdown hat auch den Kontakt zu den Nachwuchsfachkräften erschwert: „Es waren die Schnuppertage in der üblichen Form nicht möglich, es war der Kontakt zu den Schulen nicht möglich, und all diese Auswirkungen führen zu diesen Verzögerungen bei den derzeit noch offenen Stellen“, sagt Oberhumer.
Ohne Anreize keine Lehrlinge
250 Industriebetriebe in der Steiermark bilden Lehrlinge aus. Immer häufiger sind es auch Maturanten, die sich für diesen Berufsweg entscheiden, und auch der Anteil an jungen Frauen verdoppelte sich in den letzten 20 Jahren nahezu.
Aber ohne Anreize gibt es keine Lehrlinge – das hat auch Harald Oswald von AL-KO in Obdach erkannt: „Wir haben ein umfangreiches Ausbildungsangebot, das etwas weiter hinaus geht als der normale Ausbildungsplan – wir versuchen die Lehrlinge zu fördern und zu fordern. Und wir haben für die Lehrlinge jetzt auch ein kleines Prämiensystem aufgesetzt, wo sich die Lehrlinge auch mit entsprechend guter Leistung zusätzlich etwas verdienen können. Wir unterstützen da zum Beispiel mit einem Zuschuss zum Führerschein.“