Leere Sitzplätze im Reisebus
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Tourismus

Erstes Aufatmen bei Busunternehmen

Die Grenzöffnungen sorgen für ein erstes Aufatmen bei Busunternehmen. Fraglich bleibt jedoch noch, wie beliebt Busreisen – bei geltender Maskenpflicht – sind. Busunternehmen fordern aus diesem Grund, dass die Maskenpflicht fällt.

Schon Mitte Februar, als die ersten CoV-Fälle in Italien bekannt wurden, habe man begonnen, Reisen abzusagen: Der wirtschaftliche Schaden sei enorm, so Rene Kleinferchner von Tieber Reisen in Judenburg.

Grenzsperre zu Italien als „Wermutstropfen“

Gerade zur beginnenden Hochsaison im April und Mai habe man gar nicht fahren können, betont Kleinferchner: „Die Grenzöffnungen zu den Nachbarländern sind ein erster großer Lichtblick, erzeugen ein erstes Aufatmen – mit dem kleinen Wermutstropfen, dass die Grenzen zu Italien noch nicht offen sind, weil es natürlich eine sehr beliebte Busreisedestination ist.“

Nun hoffe man, dass der Schaden noch begrenzt werden kann und wieder eine Reiselust um sich greift, sagt Rene Kleinferchner: Man biete Fahrten in verschiedene Nachbarländer an und habe eine eigene Broschüre mit Tagesfahrten und Reisen in Österreich ausgeschickt. Damit die Maskenpflicht nicht zum Tragen kommt, wolle man nur jede zweite Sitzreihe besetzen, so Kleinferchner.

Wegen der Schutzmaskenpflicht werden Busreise vorerst noch nicht so gefragt sein, befürchtet hingegen Michael Schlögl von Gruber Reisen und Obmann der Fachgruppe Reisebüros in der Wirtschaftskammer – Änderungen seien aber in Sicht, so Schlögl.

Hoffnung auf Reisefreudigkeit

Auf das baldige Ende des Mund-Nasen-Schutzes im Reisebus hofft auch Jochen Schwarz, Geschäftsführer von Schwarz Reisen in Gleisdorf. Der Shutdown habe das Unternehmen hart getroffen, Schwarz spricht von einem Minus von 300.000 Euro und 80 stornierten Reisen – das heurige 100-Jahr-Jubiläum des Unternehmens habe er sich anders vorgestellt.

Nun hofft Jochen Schwarz auf reisefreudige Kunden: „Es gibt natürlich viele, die sagen, ich bleibe dieses Jahr zu Hause, es gibt aber auch sehr viele, die es nicht mehr erwarten können, irgendwo hinzufahren. Natürlich werden die Ziele genau ausgesucht, dass Sicherheitsthema ist sehr großgeschrieben.“ Viele Busreisen gehen normalerweise nach Italien, sagt Jochen Schwarz – er hoffe, dass noch im Sommer oder im Herbst auch Fahrten nach Italien wieder möglich sind.