Sitze mit Abstand
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Coronavirus

Busunternehmer baut „Corona-Bus“

Weil seit Ausbruch der CoV-Pandemie die Reisebusse still stehen, hat ein steirischer Unternehmer nun eines seiner Fahrzeuge umgebaut: Der Bus ist nun auch CoV-konform.

Not macht erfinderisch – und genau das war ein steirischer Busunternehmer: Manfred Fuchs hat einen seiner Busse aus der Flotte so umgebaut, dass Abstände beim Sitzen – entsprechend der geltenden Vorschriften – eingehalten werden können.

„Bus fahren ohne Angst“

Die Devise ist klar: „Trau’ di busfoan“ steht in breitestem steirischen Dialekt und breitester Schrift auf jenem Bus, der CoV-vorschriftsmäßig umgebaut wurde.

Schriftzug auf Reisebus
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Weil die Verunsicherung bei potentiellen Fahrgästen groß sei, sagt Manfred Fuchs: „Jedem Fahrgast, der früher mit uns mitgefahren ist, sitzt es im Hinterkopf: Wer weiß, was passiert, wenn ich wohin fahre? Komme ich wieder gut nach Hause? Daher habe ich mir gedacht, wir müssen etwas machen, damit man den Leuten die Angst nimmt.“

Daher muss sich jeder Fahrgast beim Einsteigen an einem eigens eingerichteten Ständer die Hände desinfizieren; im Bus selbst gibt es dann auch nur 36 statt 59 Sitzplätze.

Sitzreihen mit plexiglas
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Die Sitze wurden versetzt, die Abstände zwischen den Reihen vergrößert und Plexiglas zwischen den Sitzen installiert – so sollen die Fahrgäste wieder Vertrauen in Busfahrten bekommen.

Hoffen auf baldige Normalisierung

Die Fahrgäste müssen nur beim Ein- und Aussteigen einen Mundschutz tragen und können ihn während der Fahrt abnehmen. Manfred Fuchs will durch den Bus-Umbau wieder durchstarten, denn seit März herrsche Stillstand in der Branche – mehr dazu Erstes Aufatmen bei Busunternehmen (3.6.2020). "Wir haben innerhalb von einer Woche das komplette Reisebusgeschäft von einem Jahr verloren. Visionen haben wir momentan fast keine, das heißt, wir müssen erfinderisch werden, damit wir die Fahrgäste wieder in den Reisebus bekommen. Mit einem guten Gefühl – und das ist eben ein Versuch.

Zögerliche Anfragen für die kommenden Monate

Lediglich drei Anfragen gebe es derzeit für den Herbst, denn die Reisebusbranche hat nicht nur zahlreiche Urlaubsfahrten verloren, sondern auch alle Transporte für Schullandwochen, Klassenfahrten oder Seniorenausflüge. Mit seinem Corona-Bus will Manfred Fuchs nun wieder Fahrt aufnehmen.