Flughafen Graz
ORF.at/Christian Öser
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Wirtschaft

Kritik an Ende des Graz-Wien-Fluges

Das 600 Millionen Rettungspaket für die AUA betrifft auch den Flughafen Graz. Auf Grund von Klimaschutz-Maßnahmen werde die Airline nämlich Kurzstreckenflüge auf die Bahn verlagern, heißt es. Wirtschaftskammer und Industriellenvereinigung sind skeptisch.

Wenn die Zugfahrt zum Wiener Flughafen „deutlich unter drei Stunden“ beträgt, was nach der Fertigstellung des Semmeringtunnels der Fall sein wird, soll es keine Flüge mehr von Graz nach Wien oder retour geben – mehr dazu Mindestflugpreise und „1-2-3-Ticket“ kommen (8.6.2020). Allerdings wird von der AUA betont, dass alle Bundesländerflughäfen an ein Drehkreuz der Muttergesellschaft Lufthansa angebunden bleiben.

Wirtschaftskammer und IV eher kritisch

Durch den Wegfall von Kurzstreckenflügen befürchtet man von Seiten der Wirtschaft eine Schwächung der Standorte. Die Präsidenten der steirischen Wirtschaftskammer, Josef Herk, und der Industriellenvereinigung, Georg Knill, sehen die mit ökologischen Argumenten begründete Einstellung der Flugverbindung zwischen Wien und Graz nach der Fertigstellung des Semmering-Tunnels im Jahr 2027 kritisch.

„Das Wegfallen der Verbindung in die Bundeshauptstadt schwächt den Wirtschaftsstandort Steiermark und letztlich die gesamte Region Südösterreich“, betonte Herk.

Auch Opposition skeptisch

Der steirische FPÖ-Landesparteisekretär Stefan Hermann ruft „den steirischen Vizekanzler“ auf, seiner Umweltministerin ins Gewissen zu reden und hofft, „dass rationale wirtschaftliche Interessen sich gegen die grünen Umweltfantasien durchsetzen“.

Der Verzicht auf Flüge mit rascher Bahnverbindung gilt nur für die AUA, nicht für die Lufthansa, wie es heißt.