Laut aktuellen AMS-Zahlen will die Mehrheit der Unternehmen nach dem Auslaufen der ersten Phase der Kurzarbeit wieder „normal“ weiter machen.
Derzeit rund 10.000 Betriebe in Kurzarbeit
Die zunehmende Normalisierung im Alltag wirke sich auch positiv auf das heimische Wirtschaftsklima aus, sage der steirische AMS-Chef Karl-Heinz Snobe – nicht nur die Zahl der Arbeitslosen sinke derzeit um rund 2.000 Personen pro Woche, auch jene der Betriebe in Kurzarbeit gehe deutlich zurück. „Wir hatten zum Höchststand 14.000 steirische Betriebe, die in Kurzarbeit waren, jetzt sind es knapp 10.000“, so Snobe.
Obwohl auch die Zahl der Beschäftigten in Kurzarbeit von 208.000 auf 160.000 gesunken ist, geht der AMS-Chef dennoch von einer großen Nachfrage in Sachen Kurzarbeitsverlängerung um weitere drei Monate aus: „Ich rechne mit einer Quote von unter 40 Prozent jener Betriebe, die in Kurzarbeit waren, dass diese sie auch verlängern“, meinte Snobe.
Vor allem Industriebetriebe wollen Verlängerung
Was immer noch knapp 6.000 steirische Unternehmen betreffen würde – und viele davon sind aus der Industrie; denn gerade dort, wo man von den derzeit darniederliegenden Exporten abhängig ist, ist die Unsicherheit besonders groß, heißt es bei der steirischen Industriellen Vereinigung – deshalb kämpfe man schon jetzt um eine Verlängerung der Kurzarbeit auch über den September hinaus, sagte Geschäftsführer Gernot Pagger: „Wir werden nach wie vor sehr viele Betriebe haben, die im vierten Quartal und wahrscheinlich auch im ersten Quartal 2021 eine Art der Unterstützung durch die öffentliche Hand brauchen werden.“
Ideal wäre dabei aus Sicht der Industrie eine Lösung, die neben der Finanzierung der Kurzarbeit auch Qualifizierungsmaßnahmen für die Mitarbeiter einschließt.