Bezirk Murau
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Wahl 20

GRW: Die Ausgangslage in Murau

Am 28. Juni wird in 285 steirischen Gemeinden gewählt. Der ORF Steiermark berichtet im Vorfeld über die politische Ausgangslage in den Bezirken. Im Bezirk Murau ist vor allem das Problem der Abwanderung´Thema.

Die Bezirkshauptstadt Murau hat sich in den vergangenen Jahren ganz dem Klimaschutz verschrieben. Bürgermeister Thomas Kalcher (ÖVP) kann mit knapp 65 Prozent der Stimmen auf ein stabiles Fundament bauen. Eines seiner wichtigsten Themen ist, die Abwanderung mit verschiedenen Initiativen abzuschwächen.

Thomas Kalcher
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Thomas Kalcher

Junge Menschen Thema in der Bezirkshauptstadt

„Wir brauchen insbesondere junge Menschen – wir haben eine Geburtenrate, die deutlich unter den Erwartungen liegt. Daher ist es uns ganz wichtig, dass wir die jungen Menschen halten beziehungsweise dazu zu animieren, dass die wieder zurückkommen. Unser Arbeitsmarkt gibt einiges her, wir haben in allen Qualifikationsschichten entsprechende Stellen hier vor Ort“, so Thomas Kalcher.

In Murau wollen die Grünen den Aufwind der vergangenen Monate nutzen: Ihr Spitzenkandidat Alfons Senger will unter anderem die Modernisierung der Murtalbahn vorantreiben und hat ambitionierte Ziele.

Alfons Senger
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Alfons Senger

„Wir haben beim letzten Mal eineinhalb Mandate gehabt, wir wollen diesmal auf drei Mandate kommen, damit wir ein Jugendzentrum umsetzen können, und wir wollen das Wohnen in der Stadt zum Wohlfühlen machen“, meint Senger.

Spannung in Neumarkt

Während in Murau die FPÖ nicht auf dem Wahlzettel steht, hat sie in Neumarkt bei der letzten Wahl mit 46,6 Prozent der Stimmen die meisten Mandate geholt. Doch der Wahlsieger wurde von einer schwarz-rot-grünen Koalition ausgebremst und musste in die Oppositionsrolle schlüpfen. „Die ersten Jahren waren sicher schwierig, weil wir komplett ausgeschlossen worden sind. Die Zusammenarbeit war in den ersten Jahren nicht einfach. Wir haben uns aber zusammengefunden – und ich glaube, dass es allgemein in der Gemeindepolitik nur sinnvoll ist, wenn man zusammenarbeitet“, so Vizebürgermeister Klaus-Dieter Stadtschreiber (FPÖ).

Wie gut kennen Sie den Bezirk Murau? Wir haben ein kleines Quiz zusammengestellt – zu jeder Gemeinde gibt es eine Frage: 14 Gemeinden – 14 Fragen.

Besonders spannend wird die Wahl in Neumarkt auch deshalb, da man unter die 5.000-Einwohner-Marke fiel und daher diesmal nur 21 Mandate zu vergeben sind – um vier weniger als 2015. Bürgermeister Josef Maier (ÖVP) sieht neben der Abwanderung auch weitere große Herausforderungen für Neumarkt: „Wir haben ein sehr weit verzweigtes Gemeindestraßen- und Wegenetz. Das wird auch in Zukunft unsere Aufmerksamkeit beanspruchen. Wir haben in die Trinkwasserversorgung zu investieren. Wir haben ein Freibad, das dringend eine Sanierung benötigt. Es gibt mannigfaltig Themen“, so Maier.

Josef Maier
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Josef Maier

Neben der SPÖ kämpfen in Neumarkt auch die Liste „Zukunft Neues Neumarkt“ sowie NEOS um Stimmen. Hauptanliegen von NEOS-Spitzenkandidat Michael Steiner ist die Schaffung neuer Arbeitsplätze: „Unsere Marktgemeinde kann schon Arbeitsplätze und die besten Rahmenbedingungen für die Ansiedlung von Betrieben schaffen. Wir haben gute Verkehrsanbindung und genügend Gründe.“

Die Ausgangslage im Bezirk Murau

ORF Steiermark-Redakteur Hannes Kargl hat sich die Ausgangslage im Bezirk Murau näher angesehen.

Kopf-an-Kopf-Rennen in St. Peter am Kammersberg

Ein neuerliches Kopf-an-Kopf-Rennen wird in St. Peter am Kammersberg erwartet: 2015 setzte sich die SPÖ mit einer (!) Stimme Vorsprung auf die ÖVP durch. Bei den Koalitionsverhandlungen einigte man sich auf eine Teilzeitlösung, seit 2018 stellt die ÖVP mit Herbert Göglburger den Bürgermeister.

Mit Investitionen in die Infrastruktur soll die Gemeinde lebenswerter gemacht werden. „Die Themen sind die Schulsanierung, die wir noch vor dem Sommer starten werden. Auch ein Radweg, ein Thema für die Sicherheit. Die Infrastruktur ist wichtig, und das Rückgrat – unsere Vereine“, sagte Göglburger.

Herbert Göglburger
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Herbert Göglburger

Seit vier Jahren ist SPÖ-Spitzenkandidat Christoph Stolz Vizebürgermeister, er will zumindest die Mandatsstärke halten: „Wir wissen, die SPÖ ist auch im ländlichen Raum dafür verantwortlich, dass die Gemeinde modernisiert und in die Zukunft geführt wird. Da wollen wir unsere Ideen einbringen, wie wir schnell und vor allem gemeinsam mit unserer Gemeinde in die Zukunft finden können“, sagt Stolz.

Gemeinsame Lösungen sind in allen Gemeinden des Bezirk Murau gefragt, um dem großen Problem der Abwanderung entgegen steuern zu können.