„Im modernen Fußball muss man immer in zwei Richtungen rennen – nach vorne und nach hinten“: Das ist eines der berühmten Zitate von Heribert Weber, Spieler, Trainer, Experte, Legende – und Hausbesitzer. „Ich bin inzwischen ein großartiger Gärtner geworden und habe einiges zu tun, eine sehr große Hanglage habe ich zu bewirtschaften. Das macht zwar Spaß, aber ist auch sehr viel Arbeit“, so Weber im Geburtstagsinterview mit dem ORF Steiermark.
Rekordhalter und Nachdenker
573 Bundesliga-Spiele hat Heribert Weber in Österreich absolviert – so viele wie kein anderer. Zweimal stand er in einem Europacup-Finale, zweimal war er bei einer WM, auch als Trainer und Analyst glänzte er.
Vor zwei Jahren zog sich Weber aus dem aktiven Fußballgeschäft zurück: „Je älter man wird, desto mehr denkt man über die Zeit nach, in der man selbst Fußball gespielt hat. Man hat ja die Zeit, als Aktiver hat man die nicht. Und dann ist es schon schön, wenn man des Öfteren darauf angesprochen wird“, sagte Weber.
Aus Pöls in die großen Stadien
Den Spitznamen „Schneckerl“ hat dem Buchdruckerlehrling aus Pöls ein anderer weggeschnappt: 1973 dockte der Lockenkopf bei Sturm an; in Salzburg und vor allem in Wien bei Rapid sorgte er für Furore. „Wie ich zu Sturm gekommen bin, haben mich gleich alle als ‚Gscherten‘ aus der Obersteiermark bezeichnet. Und als ich dann von Sturm Graz zu Rapid gekommen bin, war ich wieder der ‚Gscherte‘“, so Weber.
Sport und Spaß
Weber ist der einzige Steirer, der Mitglied in Rapids Jahrhundertteam ist: Elf Jahre verbrachte er als Spieler bei den Hütteldorfern, knapp fünf Jahre jeweils bei Salzburg und Sturm. Die Ausbeute: 57 Bundesliga-Tore, fünf Meistertitel – vier mit Rapid, einen mit Salzburg.
„Tatsache ist, dass wir eine sehr schöne Zeit gehabt haben und viel Spaß hatten. Und die Verbindung zwischen Sport und Spaß macht es aus, dass man dann so erfolgreich Fußball spielen kann, wie wir es dann auch gemacht haben.“