Wirtschaft

CoV nimmt Unternehmern die Perspektiven

Drei Viertel aller steirischen Unternehmen blicken durch die CoV-Krise pessimistisch in die Zukunft – das zeigt eine aktuelle Umfrage der Wirtschaftskammer, die nun unter anderem eine Ökoprämie fordert.

Anlässlich der Coronavirus-Krise ließ die steirische Wirtschaftskammer Mitte Mai ein Konjunkturbarometer erheben: Von rund 8.000 Unternehmen, die angeschrieben wurden, haben 1.025 auch daran teilgenommen – das seien 40 Prozent mehr als sonst, sagt Wirtschaftskammerpräsident Josef Herk.

Unternehmer sind skeptisch und mutlos

Das zeige, wie groß die Betroffenheit sei, und auch das Ergebnis spiegle wieder, dass die Unternehmer von der Krise hart getroffen wurden, denn sie blicken eher skeptisch bis mutlos in die Zukunft, so Herk: „75 Prozent sind Pessimisten, die sehen die nächsten Monate sehr schwierig und herausfordernd, und bei den Optimisten, die ja sonst in der Steiermark weit vorne sind, haben wir jetzt nur 1,9 Prozent.“

Die Umfrage zeigt auch, dass die Krise so gut wie alle steirischen Unternehmen getroffen hat: 96,5 Prozent geben an, negative Auswirkungen zu haben, nur 3,5 Prozent hatten keine wirtschaftlichen Schäden.

Betriebe rechnen mit Personalabbau

Knapp zwei Drittel der Betriebe haben Kurzarbeit in Anspruch genommen, jedes zweite Unternehmen hat Investitionen aufgeschoben und rechnet mit einem Personalabbau, jeder vierte Betrieb hatte Mitarbeiter in Quarantäne.

Herk und Dernoschegg
Fischer
Wirtschaftskammer-Präsident Josef Herk und Wirtschaftskammer-Direktor Karl-Heinz Dernoscheg

Die Erwartungshaltung für die Zukunft sei daher alles andere als rosig, sagt der Direktor der Wirtschaftskammer Karl-Heinz Dernoscheg: „Im Moment ist große Vorsicht gegeben. Die Investitionsbereitschaft ist sehr gering; die Erwartung, dass man den Beschäftigungsstand erhöhen wird, ist nicht gegeben; also man rechnet eher mit einer Senkung des Beschäftigtenstandes.“

Wirtschaftskammer fordert Ökoprämie

Die Prognosen müssten aber nicht auch eintreffen, vor allem dann nicht, wenn die Konjunktur wieder anziehe, so der Wirtschaftskammer-Präsident. Man müsse daher die Investitionen ankurbeln – eine zentrale Forderung sei eine neue Ökoprämie für den Autokauf: „In der Steiermark hängt jeder fünfte Arbeitsplatz von der Mobilität ab, circa zehn Milliarden Umsatz in diesem Bereich, und deshalb ist es für uns auch ganz wichtig hier, eine Ökoprämie für schadstoffarme Fahrzeuge darzustellen bei einer Neuanschaffung.“

Diese Prämie gab es bereits im Jahr 2009, mit einer Höhe von 1.500 Euro – Herk kann sich auch mehr vorstellen. Die Ökoprämie sei jedenfalls ein Gewinn für die Umwelt und die Wirtschaft, denn wenn es keine Produktion gibt, gebe es auch keine Arbeit, so der WK-Präsident weiter. Man erwarte sich daher ein klares Signal der Bundesregierung, heißt es seitens der Wirtschaftskammer.