Besucher des „Aufsteirern“ mit Brezenherzen
APA/ERWIN SCHERIAU
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Lifestyle

Aufsteirern übersiedelt ins Fernsehen

150.000 Besucher haben im Vorjahr das Volkskulturfestival Aufsteirern in Graz besucht. Aufgrund der CoV-Pandemie wurde das heurige Fest abgesagt – und findet nun doch statt, wenngleich in ganz anderer Form.

Das 19. Aufsteirern findet heuer statt – allerdings anders als gewohnt: Die Organisatoren haben eines neues Konzept ausgearbeitet. „Möglich wären laut Regelung Veranstaltungen mit 10.000 Personen im Freien, mit Zuordnung zu Sitzplätzen und Einhaltung der Abstandsregeln. Das wird bei einem großen Fest in der Stadt schwierig und für Veranstaltungen wie die unsere praktisch nicht umsetzbar“, stellte Organisator Markus Lientscher am Dienstag die Ausgangssituation dar. „Ein Aufsteirern, wie wir es bis dato gekannt haben, wird es daher in diesem Jahr nicht geben.“

„Aufsteirern TV Challenge“

Allerdings: „Nachdem wir uns nicht so leicht unterkriegen lassen, haben wir die letzten Wochen auch dazu genutzt, um Alternativen zu finden. So wird es im Herbst eine ‚Aufsteirern TV Challenge‘ geben – Das heißt, wir werden dort die steirische Volkskultur mit Unterhaltung verbinden, aber einen Schuss Kreatitivität dazu geben, dass wir nicht nur ein reines Abfilmen haben von steirischer Volkskultur, sondern wir versuchen, einen neuen Zugang zu finden, um die Kreativität ausleben zu können. Diese Show soll dann die ganze Vielfalt der steirischen Volkskultur widerspiegeln, so wie es das Aufsteirern auch tut“, so Lientscher.

Der „Wettkampf“ werde in fünf bis sechs Kategorien von der Blasmusik, Tanzmusik bis zum Volkstanz ausgetragen, wobei sich „ausgewiesene Spitzengruppen aus der Steiermark“ gematcht mit Prominenten aus den Bereichen Kunst, Kultur und Sport gegenüberstehen werden. Das Format soll dann am Grazer Schloßberg mit Publikumsbeteiligung aufgezeichnet und im Oktober im Hauptabendprogramm von ORF 2 ausgestrahlt werden.

Unterstützung aus der Politik

Unterstützung findet das krisenbedingte Format beim Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP), der das Vorhaben als „großartige Idee“ bezeichnete. Er zeigt sich hoffnungsvoll, dass damit im Vergleich zum realen Brauchtumsfest weit mehr als doppelt so viele Menschen erreicht werden könnten – „und das österreichweit“. Viele Zuseher könnten sich beim Fernsehen „Gusto für das Fest 2021 holen“.

Das „Aufsteirern“ sei mittlerweile „ein identitätsstiftendes Merkmal der Stadt, das wir nicht einfach ein Jahr ausfallen lassen wollen“, begründet Kultur- und Volkskulturlandesrat Christopher Drexler (ÖVP), die Unterstützung der alternativen Austragung als TV-Show. Für 2021 sei das „Aufsteirern“ wieder im herkömmlichen Sinn „und in Hinkunft möglicherweise mit TV als Ergänzung“ geplant.