Schaufel in Ackerboden
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Landwirtschaft

Disput zwischen Landwirt und Saisonarbeitern

Rumänische Saisonarbeiter haben schwere Vorwürfe gegen einen südsteirischen Landwirt erhoben: Etwa, sie seien nicht bezahlt und auf die Straße gesetzt worden. Der Landwirt widerspricht dem ebenso wie die Gewerkschaft nach einem Lokalaugenschein.

Die 13 rumänischen Erntehelfer arbeiteten wenige Wochen bei einem südsteirischen Bauern. Das Arbeitsverhältnis endete allerdings mit einem Krach.

Vorwürfe über die rumänische Botschaft

Die Saisonarbeiter werfen dem Landwirt nun vor, dass er sie nicht bezahlt und ohne Geld auf die Straße gesetzt habe. Landwirt Bernhard Lückl sagt, die Saisonarbeiter hätten im Personalhaus bis in die Nacht Alkohol getrunken und ihn ignoriert. Irgendwann habe er dann das Licht im Gemeinschaftsraum abgedreht und sei schlafen gegangen. „Daraufhin wurde ich eine dreiviertel Stunde später von der Polizei geweckt, was los ist, die Arbeiter haben die rumänische Botschaft angerufen, und sie haben gesagt, sie werden behandelt wie kleine kinder und so weiter und so fort“, so Bernhard Lückl.

Landwirt rief Polizei

Die Erntearbeiter hätten noch in der Nacht ausbezahlt werden und abreisen wollen. Er habe nicht genug Geld im Hauas gehabt, so der Landwirt, hinausgeworfen habe er sie nie, das Personalhaus sei offen gestanden. Am nächsten Morgen habe er selbst die Polizei gerufen, da er Probleme befürchtet habe. Die Polizei bestätigt auch, dass sie vom Landwirt gerufen wurde und eine Auszahlung seinerseits stattgefunden hat.

Gewerkschaft: „Alles korrekt“

Inzwischen waren auch Vertreter von Gewerkschaft und Landarbeiterkammer auf dem Hof bei einem Lokalaugenschein. „Bei der Begehung ist momentan ein erster Eindruck entstanden, dass das alles korrekt entlohnt worden ist, dass sie entsprechend der Arbeitszeitaufzeichnungen bezahlt bekommen haben, dass sie nicht der Unterkunft verwiesen worden sind, dass sie dann selbstständig die Unterkunft am nächsten Tag verlassen wollten“, so Karl Orthaber von der Produktiongewerkschaft.

Landwirt: „Werde hingestellt wie ein Verbrecher“

Landwirt Lückl sagt, die Vorwürfen seien falsch: „Ich werde hingestellt wie ein Verbrecher, wie wenn ich was angestellt hätte. Ich wollte alles richtig machen. Ich habe 2013 das Haus gebaut und habe 400.000 Euro ins Personalhaus investiert und habe nicht einmal selbst diesen eigenen Standard in meinem eigenen Haus, wo ich selbst wohne.“

Von der Gewerkschaft heißt es, man werde nun die Abrechnungen im Detail kontrollieren, nach dem ersten Eindruck scheine aber alles korrekt zu sein.