Mountainbiker
Pixabay
Pixabay
Lifestyle

Naturfreunde für mehr Mountainbike-Strecken

Die Naturfreunde Steiermark setzen sich für mehr Moutainbike-Strecken ein: Forststraßen müssten freigegeben werden; die Naturfreunde würden Grundbesitzer auch haftungsrechtlich und wartungstechnisch unterstützen.

In Österreich gibt es 120.000 Kilometer Forststraßen – nur 10 Prozent davon sind für Radfahrer zugänglich, so die Naturfreunde. Hier gelte es anzusetzen, so die Naturfreunde. Mountainbiken habe in den vergangenen Jahren einen wahren Boom erlebt, heimische Biker, aber auch Touristen suchten beim Mountainbiken Erholung. Dafür müsste ein erweitertes Wegenetz zur Verfügung gestellt werden.

Dialog für gemeinsames Ziel gefordert

„Gemeinsames Ziel muss sein, dass alle Beteiligten in den Dialog treten, um bestehende Konflikte zu beenden und das Aufkeimen neuer Probleme zu verhindern.“, so Jürgen Dumpelnik, Vorsitzender der Naturfreunde Steiermark. Ein Lösungsansatz sei die Entwicklung zielgruppenorientierter Angebote für Mountainbiker und Radfahrer vom Flowtrailer bis zum Downhiller, mit Berücksichtigung der Interessen von Wanderern, Grundeigentümern, Holz-, Forst- und Jagdwirtschaft.

Verweis auf Vorzeigeprojekt

Dass ein solches Miteinander durchaus möglich ist, zeige das Projekt „Brandwaldsteig“ in der Region Knittelfeld, so Dumpelnik. Der „Brandwaldsteig“ sei ein Vorzeigeprojekt: „In Knittelfeld war das Verhältnis zwischen der Mountainbike-Community und den Grundbesitzern in den letzten Jahren von Streckensperrungen, Besitzstörungsklagen und gegenseitigem Misstrauen geprägt. Erst durch die Initiative des Knittelfelder Bürgermeisters Harald Bergmann, den gemeindeeigenen Stadtforst am Steinplan für einen Singletrail zu öffnen, kam wieder Bewegung in die festgefahrene Situation.“

Die Eckdaten des Projekts umriss Dumpelnik so: ein legaler Singletrail, ohne kommerzielle Hintergedanken, gebaut und geplant in Eigenregie von der lokalen Mountainbike-Community mit Unterstützung der Stadt Knittelfeld und mit den Naturfreunden Knittelfeld als Streckenerhalter und -betreiber. Ein kleines Kernteam sorgte im Zusammenspiel mit dem zuständigen Förster für eine forstwirtschaftlich verträgliche und trotzdem interessante Streckenführung.

Mountainbiker
Pixabay

Naturfreunde bieten Unterstützung an

Obwohl sich Radfahren europaweit als Trend stark weiterentwickelt, seien die Rahmenbedingungen und die Infrastruktur in Österreich nach wie vor unzureichend, kritisierten die Naturfreunde. Mit Beratung, Informationim und Projetbegleitung wolle man lokale Bestrebungen in der Umsetzung forcieren. Zusätzlich böten die Naturfreunde für haftungsrechtliche Unterstützung bei Haltung und Wartung der Trails, hieß es.

„Die Naturfreunde fordern schon seit vielen Jahren den Ausbau und die Erweiterung von legalen Mountainbike-Strecken. Fakt ist, dass es zu wenig offizielle Trails gibt. Das Projekt „Brandwaldsteig“ macht zwar aus der Obersteiermark noch lange kein Mountainbike-Paradies, aber sollte das Experiment zur Zufriedenheit aller Beteiligten funktionieren, ist eine Erweiterung und ein Export dieser Idee in andere Gebiete durchaus denkbar. Die Naturfreunde werden sich jedenfalls weiterhin als Partner im Sinne einer Verbesserung der Situation einsetzen", so Dumpelnik.

„Öffnung der Forststraßen ein Gebot der Stunde“

„Verwaltungsstrafen oder zivilrechtliche Klagen für Radfahrer, weil sie auf Forststraßen unterwegs waren, müssen der Vergangenheit angehören.“, sagte Dumpelnik. „Diese Vorgehensweise spiegelt in keiner Weise den Gedanken wider, Wäldern und Berge als Erholungsraum zu nutzen und touristisch zu bewerben – natürlich unter Berücksichtigung der entsprechenden ökologischen, forstwirtschaftlichen und sozialgesellschaftlichen Erfordernisse. Gerade jetzt, während der Coronavirus Pandemie, wo Urlaub in Österreich und Bewegung im Freien im Vordergrund stehen, ist eine Öffnung der Forststraßen ein Gebot der Stunde. Dadurch würde nicht nur ein attraktives Angebot für Freizeitsportler entstehen, es wäre auch einfach und unkompliziert umsetzbar."

Stadt Graz mit Offensive

In den vergangenen Jahren hat das Freizeit-Mountainbiken in der Umgebung von Graz einen Boom erlebt – wegen vieler inoffiziell angelegter Strecken nicht ohne Konflikte. Nun startet die Stadt eine Initiative; ein erstes Treffen Involvierter fand statt – mehr dazu in Stadt Graz startet Mountainbike-Offensive.