Polizeiauto, Nacht
ORF.at/Roland WInkler
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Chronik

Schüsse vor Grazer Supermarkt: Drei Verletzte

Bei einer Schießerei vor einem Supermarkt in Graz sind Dienstagabend drei Personen verletzt worden. Im Zuge eines Streits gab ein 31-Jähriger mehrere Schüsse ab – dabei wurden auch zwei Unbeteiligte getroffen.

Der 31-jährige Kosovare war gegen 18.00 Uhr mit einem 24-Jährigen – er stammt aus Rumänien – im Bereich eines Supermarktes im südlichen Bereich der Neuholdaugasse in Streit geraten, als dieser laut Polizei vom Jüngeren offenbar „falsch angeblickt“ wurde. Der Ältere zog ein Messer und bedrohte den Jüngeren, dieser und sein 20 Jahre alter Bekannter ergriffen daraufhin die Flucht.

Auch zwei Unbeteiligte verletzt

Wenig später kehrten die beiden in den Bereich des Supermarktes zurück. Da tauchte auch der 31-Jährige wieder auf, diesmal mit einem Pkw: Er stieg aus und schoss mit einer Faustfeuerwaffe auf die beiden Bekannten. Der 20-jährige Tschetschene wurde durch Projektilteile verletzt, ebenso zwei unbeteiligte Personen – ein 22-Jähriger und eine 82 Jahre alte Frau. Die Verletzten wurden ins LKH gebracht und behandelt, der 20-Jährige musste operiert werden.

Der Tatort am nächsten Morgen
APA/ERWIN SCHERIAU
Der Tatort am Morgen danach

Der Schütze flüchtete mit dem Pkw zur Wohnung seiner Lebensgefährtin in der Nähe des Tatortes. Zeugen hatten sich das Kennzeichen gemerkt, so kam die Polizei rasch auf die Adresse. Als Polizisten anrückten, versuchte der Mann noch, durch einen Hintereingang des Mehrparteienhauses zu flüchten, lief aber im Hof Beamten einer Sektorstreife in die Arme. Er leistete bei seiner Festnahme keinen Widerstand. In der Wohnung wurde ein Klappmesser gefunden; ob es sich um die Tatwaffe handelt, müsse noch geklärt werden, hieß es.

„Er will seinen Anwalt sprechen“

Der Mann zeigte sich bei den Befragungen im Polizeianhaltezentrum laut einem Sprecher bisher ausgesprochen wortkarg: „Er will seinen Anwalt sprechen“, sei eine der wenigen Äußerungen. Bisher war der Mann nicht polizeilich aufgefallen, Opfer und Täter kannten einander nicht. Alle Beteiligten wohnen im weiteren Umkreis des Tatortes.

Die Projektilteile werden laut Polizei noch untersucht – damit wolle man auf die Art der Munition und die Waffe kommen. Die Faustfeuerwaffe wurde bisher nicht gefunden – es könnte sich um eine umgebaute Gaspistole oder tatsächlich um eine Pistole handeln.