Krankenpflegerin sitzt mit Patientin an einem Tisch
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Soziales

CoV: Start für Workshops in Pflegeheimen

Am Donnerstag starten spezielle Covid-19-Workshops für steirische Pflegeheime. Dabei geht es um das Risikomanagement im Fall von Infektionsfällen. Das soll die Heime besser vorbereiten, falls die Zahl der Infektionen wieder steigt.

Die Coronavirus-Pandemie stellte insbesondere die Alters- und Pflegeheime vor eine Herkulesaufgabe, denn ältere Menschen in den Heimen waren bisher besonders betroffen – mehr dazu in Pflegeheime werden zu CoV-Hotspots (2.4.2020).

Aus Erfahrungen gelernt

Aktuell verzeichnen die mehr als 200 steirischen Pflegeheime keine an Covid-19 erkrankten Bewohner oder Mitarbeiter, bestätigte Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauss (ÖVP). Um bestmöglich vorbereitet zu sein, falls die Infektionszahlen wieder steigen sollten, gibt es ab Donnerstag aber kostenlose Workshops des Landes Steiermark: „Gerade in den Alters- und Pflegewohnheimen haben wir die vulnerable Gruppe von Menschen. Wir wissen, da gab es leider sehr viele Todesfälle und Infektionen in ganz Österreich, deshalb machen wir in der Steiermark diese Workshops. Es geht hier darum, sich auszutauschen: Was haben wir gelernt, was können wir besser machen?“

Tipps zu Hygiene und Umgang mit Besuchern

Einen Tag dauern die Workshops, insgesamt sind es steiermarkweit 15. Sie richten sich an die Geschäftsführer der Pflegeheime, an Heim- und Pflegedienstleitungen sowie die Hygienebeauftragten. Die Teilnehmer sollen als Multiplikatoren wirken und das Gelernte in den jeweiligen Heimen weitergeben, sagte Bogner-Strauss: „Es wird dort zum Beispiel ein Praxisworkshop sein: Wie lege ich die Schutzausrüstung an, wie ziehe ich die Schutzausrüstung wieder aus? Wo sind die Schnittstellen, wo muss ich besonders achtsam sein? Wie verhalte ich mich mit Besuchen, wie kann ich die Menschen gut schützen? Wir haben viel gelernt in den letzten Monaten und das wollen wir natürlich nutzen.“

Schon mehr als 220 Anmeldungen

Patienten- und Pflegeombudsfrau Michaela Wlattnig, eine der Vortragenden, will vor allem die rechtlichen Rahmenbedingungen abstecken. In den vergangenen Monaten habe es allein zum Thema Pflegeheime 180 Anfragen gegeben, mehr als im gesamten Vorjahr – mehr dazu in CoV brachte Pflegeombudsschaft Anfrageflut (10.5.2020).

Großteils sei es um Ausgangsbeschränkungen für die Bewohner und Besuchsregeln während der Pandemie gegangen. Grundsätzlich gelte hier, dass Ausgangsbeschränkungen nur auf Basis des Epidemiegesetzes oder des Heimaufenthaltsgesetzes durch die Behörde verfügt werden können. Das Interesse an den angebotenen Workshops sei jedenfalls groß, heißt es, mehr als 220 Anmeldungen gebe es bereits.