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Coronavirus

Regierung plant „Corona-Ampel“

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat am Donnerstag den Plan für eine mögliche Gefährdungslage, die sogenannte „Corona-Ampel“, dargelegt. In der Steiermark findet das System Zustimmung – ein Aktionsplan sei in Planung, so Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP).

Gemeinsam mit den Bundesländern wolle man das angekündigte Ampelsystem für die Gefährdungslage ausarbeiten, hieß es Donnerstagnachmittag bei einer Pressekonferenz – mehr dazu in Einheitliches Vorgehen gegen Coronavirus (news.orf.at).

Das Ampelsystem soll verschiedene Faktoren berücksichtigen: Neben der Infektionszahl und der Zahl der positiven Fälle auch die Rückverfolgbarkeit (Cluster) und die verfügbaren Ressourcen im Gesundheitsbereich; entsprechend der Auswertung werde sich das dann auf Branchen, Veranstaltungen, Schulen oder Universitäten auswirken.

Neue CoV-Richtlinien in 14 Tage auf Schiene

Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) fasst das Ampelsystem grob so zusammen: „Bei Grün ist alles klar, bei Dunkelrot ist alles gesperrt, und das wollen wir eben jetzt aufstellen, das wird im Detail noch erarbeitet.“

Schützenhöfer schätzte nach der Videokonferenz von Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Gesundheitsminister Rudi Anschober (Grüne) mit den Landeshauptleuten am Donnerstagnachmittag, dass die Richtlinien zur Vorgehensweise gegen Covid-19 in etwa 14 Tagen auf Schiene seien. Es soll eine Kommission aus dem Minister, Virologen und Länder-Vertretern gebildet werden, um zu gewährleisten, dass in ganz Österreich bei gleichen Voraussetzungen prinzipiell gleiche Konsequenzen gesetzt werden können.

Maßnahmen für erhöhte Infektionszahlen geplant

Schützenhöfer sagte, dass ein Aktionsplan ausgearbeitet werden soll, mit dem man dem eventuell wieder verstärkt auftretenden Infektionen entgegentreten kann. Man müsse schon im Vorfeld dafür sorgen, dass die Infektionszahlen nicht wieder hochschnellen – dabei gehe es auch um die Maßnahmen anhand des geplanten vierteiligen Ampelsystems.

In der Steiermark sei man in einer relativ guten Lage: Man habe derzeit 78 Infizierte, davon drei in Spitälern und eine Person auf einer Intensivstation; von Mittwoch auf Donnerstag seien sieben Neuinfizierte dazu gekommen.

Mund-Nasen-Schutz als persönliche Maßnahme

Persönlich könne aber jeder etwas tun, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen, so der Landeshauptmann: „Etwa eine Mund-Nasen.Maske auch dann tragen, wenn es nicht verlangt oder vorgeschrieben ist. Da geht es vor allem um Hausverstand. Ich will keine Hysterie, ich will aber auch nicht, dass man glaubt, die Sache ist schon vorbei.“

Thema bei der Videokonferenz war auch, dass künftig 300 Soldaten und 500 Polizisten darauf vorbereitet werden, bei der Nachverfolgung der Kontaktpersonen von Infizierten zu helfen – mehr dazu in CoV: „Contract Tracing“ spielt wichtige Rolle. Schützenhöfer appelliert generell zur Vorsicht und Achtsamkeit, denn auch in der Steiermark würden die Fälle steigen.