Nach einem Felssturz mit zwei Toten und neun Verletzten in der Bärenschützklamm – mehr dazu in Zwei Tote bei Felssturz in Bärenschützklamm (8.7.2020) erstatteten zwei Männer Donnerstagabend die Anzeige, dass ihr 30-jähriger Mitbewohner – ein in Graz wohnender Slowake – am Mittwoch eine Wanderung im Bereich Bärenschützklamm unternommen habe, jetzt jedoch nicht mehr erreichbar sei.
Todesopfer in Tümpel gefunden
Gegen 20.30 Uhr wurde von Beamten der Polizeiinspektion Breitenau gemeinsam mit Alpinpolizei und Bergrettung eine Suchaktion in der Bärenschützklamm durchgeführt. Nach Mitternacht war es dann traurige Gewissheit, dass es ein weiteres Todesopfer gibt, sagte Gerhard Rieglthalner, Leiter der Alpinpolizei Hochsteiermark: „Am gestrigen Abend sind zwei Personen aufgetaucht und haben die Anzeige erstattet, dass noch eine Person abgängig ist in der Bärenschützklamm, und wir haben dann auch ein Fahrzeug gefunden.“
Aufgrund dieser Tatsache sei eine Suche gestartet worden, schilderte Rieglthalner: „Es hat sich leider bewahrheitet, und wir haben diese Person in einem ganz tiefen Tümpel an einer tiefen Stelle mit viel Wasser mit der Canyoning-Gruppe der Bergrettung gefunden.“
Bei Felssturz ins Wasser gerissen worden
Der 30-jährige Mann aus der Slowakei hatte in Graz studiert und in einer Wohngemeinschaft mit zwei Kollegen gelebt. Am Mittwoch hatte er die Wanderung in der Klamm gemacht und dürfte bei dem Felssturz ins Wasser des Mixnitzbaches gerissen worden sein.
Bei der Befragung der Personen, die zum Unglückszeitpunkt in der Bärenschützklamm gewesen sind, hatte es laut Polizei keine Hinweise auf den Mann gegeben. Die Lage sei sehr unübersichtlich gewesen.
Weitere Suchaktion möglich
Ob es eine weitere Suchaktion gibt, soll noch entschieden werden. „Die Situation ist gefährlich, es muss auch abgewogen werden, ob man die Einsatzkräfte dem Risiko weiteren Steinschlags aussetzen will“, teilte ein Polizeisprecher mit. Die Klamm ist bis auf weiteres gesperrt.
Damit ist die Opferbilanz nach dem Felssturz am Mittwoch zu Mittag auf drei Tote und neun Verletzte – davon ein Schwerletzter – gewachsen. Bei den Verletzten handelt es sich um sechs Männer, zwei Frauen und ein Kind (9). Bis auf einen Mann aus Ungarn sind alle aus Österreich.