Die Ermittlungen der Polizei nach dem Unglück in der Bärenschützklamm sind umfangreich – unter anderem müssen Zeugen befragt werden, Drohnenbilder ausgewertet und die Ursache ermittelt werden – mehr dazu in Felssturz: Drohnenbilder für mehr Klarheit (13.7.2020).
Staatsanwalt wartet auf Polizeibericht
Bei der Staatsanwaltschaft Leoben heißt es, man warte auf den Bericht der Polizei, die drei Todesopfer seien obduziert worden – mehr dazu in Felssturz: Weiteres Todesopfer geborgen (10.7.2020).
Derzeit ist völlig unklar, wann die Bärenschützklamm für die Sanierung freigegeben werden kann, sagt Gerhard Jantscher von der Sektion Mixnitz des Alpenvereins. Nach Abschluss der Ermittlungen stehen umfangreiche Arbeiten bevor – die beschädigten Steiganlagen müssen repariert werden, die Felswände begutachtet und alles muss kommissioniert werden, sagt Jantscher: „Es wäre schön, dass wir vielleicht einen Monat im Oktober noch hätten, aber es geht die Sicherheit vor. Und vielleicht ist es wirklich erst dann im nächsten Jahr im Mai, dass wir die Bärenschützklamm öffnen können.“
Bergrettung öfter im Einsatz
Für die Bergrettung war der Einsatz in der Bärenschützklamm der weitaus dramatischste in diesem Sommer. Insgesamt verzeichnet man von 1. Juli bis heute eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr, sagt Landesleiter Michael Miggitsch: „Wenn wir nur den Monat Juli betrachten, dann sind das um 25 Einsätze mehr als im Vorjahr, das entspricht in etwa einer Steigerung von 34 Prozent.“
Viele sogenannte Bagatelleinsätze
In Zahlen bedeutet das 74 Einsätze im heurigen Juli, 49 im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Es gebe viele sogenannte Bagatelleinsätze, sagt Miggitsch, „wo zum Glück nicht viel passiert, wo wir aber feststellen, dass die verunfallten Personen oder in Not geratenen Personen doch Probleme haben am Berg, sei es in der Orientierung, sei es in der Kondition, generell im alpinen Verhalten. Das sind oft nur Kleinigkeiten.“ Dennoch würden Bergrettung und oft auch ein Hubschrauber benötigt, um sie aus ihrer Lage zu befreien.
Man spüre, dass wegen des Coronavirus besonders viele Einheimische in den Bergen unterwegs sind – bei beliebten Routen, etwa im Gesäuse, seien die Parkplätze auch unter der Woche ausgelastet. Die Bergrettung rät, sich auf jede Tour gut vorzubereiten.