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Coronavirus

Verein: Risikogruppen weiter freistellen

Die Verordnung zur Arbeitsfreistellung von CoV-Risikogruppen läuft Ende Juli aus. Der Verein „Chronisch Krank Österreich“ fordert angesichts steigender Infektionszahlen nun eine Verlängerung gleich bis Jahresende.

Rund 90.000 Arbeitnehmer zählen laut Gesundheitsministerium zu den definierten Risikogruppen für eine Covid-19-Erkrankung. Sie haben wegen Vorerkrankungen ein höheres Risiko für einen schweren Verlauf, wenn sie sich mit dem Coronavirus anstecken. Die Verordnung, die regelt, dass diese Gruppe am Arbeitsplatz besonders geschützt oder von der Arbeit freigestellt wird, läuft Ende Juli aus.

Große Unsicherheit bei den Betroffenen

Wenige Tage vor dem Auslaufen der Verordnung zur Freistellung von CoV-Risikogruppen sei die Unsicherheit bei den Betroffenen groß, die Anfragen häufen sich, sagte Jürgen Holzinger von „Chronisch Krank Österreich“. Das ist ein Verein, der seine Mitglieder, laut eigenen Angaben rund 20.000, vor allem in rechtlichen Fragen unterstützt und auch in Graz regelmäßig Beratungen durchführt.

„Die größte Angst der Hochrisikogruppe ist, dass sie sich anstecken mit dem Virus. Das sind Menschen, die haben schwere chronische Erkrankungen, sind aber im Arbeitsleben. Und da ist die Angst groß, dass man sich ansteckt in der Firma, bei den Arbeitskollegen. Wir kriegen so am Tag zwischen 100 und 200 Anfragen in dem Bereich, wie geht es weiter, wie kann ich mich schützen“, so Holzinger.

„Muss bis 31. Dezember durchgehen“

Wichtig sei daher, dass die Frage der Freistellung von der Arbeit nicht von Monat zu Monat neu bewertet und entschieden wird, sagt Jürgen Holzinger: „Die Forderung ist für uns ganz klar, es muss endlich bis 31. Dezember 2020 durchgehend verlängert werden. Es sollte nicht Monat für Monat immer wieder neu bewertet werden. Wir wissen: die Zahlen steigen, deshalb sind wir der Meinung, auch nicht nur im Sinne der Betroffenen, dass man hier die Angst nimmt, sondern auch die Planung für den Arbeitgeber, dass man hier weiß, hab ich den Mitarbeiter, hab ich ihn nicht.“

Genaue Zahlen stehen noch aus

Bisher hatte der Hausarzt das letzte Wort darüber, ob jemand zur Risikogruppe gehört. Der Arbeitgeber musste einen sicheren Arbeitsplatz zur Verfügung stellen oder Homeoffice anbieten. War beides nicht möglich, musste man den Mitarbeiter freistellen.

Wie viele Personen in der Steiermark als Risikogruppen-Angehörige ausgewiesen wurden, könne man erst in einigen Wochen sagen, betonte Jürgen Holzinger. Der Arbeitgeber muss die entsprechende Meldung an die Österreichische Gesundheitskasse nämlich erst im nachhinein abgeben. Hochrisikopatienten seien quer durch alle Branchen zu finden, oft handle es sich um Menschen mit chronischen starken Lungenerkrankungen, um Krebspatienten oder um Menschen mit Herz- oder Leberschäden.