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Sport

Sport Austria-Finals: „Mini-Olympia“ in Graz

Von 3. bis 6. Juni 2021 finden in Graz erstmals die Sport Austria-Finals statt – eine Art „Mini-Olympia“, bei dem mindestens 18 Sportverbände und rund 3.000 Sportler in einem einzigen Großevent ihre Staatsmeister suchen.

2019 wurde die Idee geboren, auch in Österreich eine Veranstaltung nach schwedischem Vorbild umzusetzen: Hierbei soll – begleitet von einem umfangreichen Rahmenprogramm – eine möglichst große Anzahl an österreichischen Meisterschaften und Staatsmeisterschaften in einem definierten Zeitraum und an einem gemeinsamen Ort abgehalten werden.

3.000 Sportler, 18 Verbände, 14 Sportstätten

Im kommenden Jahr soll es nun so weit sein, und zwar in Graz: Von 3. bis 6. Juni suchen zahlreiche Verbände – derzeit sind es 18, es könnten aber auch noch mehr werden – bei den Sport Austria-Finals ihre Staatsmeister. In über 200 Bewerben werden rund 600 Medaillenentscheidungen fallen. Bisher zugesagt haben u. a. die Verbände für Baseball, Modernen Fünfkampf, Schach, Schwimmen, Racketlon, Special Olympics Austria, Fechten, Radsport, Rugby, Frisbee, Golf, Kajak, Karate, Leichtathletik, auch Rollsport, Inlineskating und Kunstturnen.

Zur Austragung gelangen die Wettbewerbe an rund 14 Sportstätten, teils mitten im öffentlichen Raum wie etwa auf dem Hauptplatz beim 3x3-Basketball, beim Rad-Altstadtkriterium und beim Kajak direkt an der Hauptbrücke über die Mur oder in der neu angelegten Augartenbucht.

Neues Konzept erstmals in Österreich

Sport-Austria-Präsident Hans Niessl sagte bei der Präsentation des Projekts am Montag, dass mit den Austria Finals 2021 ein neues Konzept erstmals in Österreich durchgeführt werde: „Einige Sportarten stehen im täglichen Leben und in den Medien im Vordergrund, aber in vielen anderen Sportarten ist das leider nicht so“, so Niessl. IOC und WHO hätten gefordert, dass man gerade in der Coronavirus-Krise verstärkt auf Sport setzen solle.

Pressekonferenz Austrian Finals 2021 aus Graz

Die Austrian Finals finden von 3. bis 6. Juni 2021 in Graz statt.

Sportminister Werner Kogler (Grüne) lobte Graz für die schon länger geplante Initiative „Sportjahr 2021“, die sich nun mit den Sport-Austria-Finals überschneide: „Es freut mich, dass die Steiermark und Graz vorangehen, das ist nachahmenswert, eine gute und kompakte Innovation. Die Verbindung von Spitzensport und Breitensport ist wichtig, um wieder ins Leben zu kommen.“ Mit den Sport Austria-Finals bekämen Sportarten eine Bühne, die ohnehin schon mehr Aufmerksamkeit haben sollten. „Eröffnung, Abschluss und Siegerehrungen werden auf dem Hauptplatz bzw. der Murinsel stattfinden, vielleicht kann dann schon wieder etwas wie Partystimmung aufkommen“, hoffte der Sportminister.

„Viel gebündelt, was sich international sehen lassen kann“

Sportlandesrat Christopher Drexler (ÖVP) sagte, bei den Sport Austria-Finals werde viel gebündelt, was sich international sehen lassen könne. Er sei der Ansicht, Sport sei die Fortsetzung der Gesundheitspolitik mit anderen Mitteln. Niessl sei zu Jahresbeginn zu Gesprächen nach Graz gekommen: „Die Idee ist super, Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP, Anm.) und ich waren zu Beginn gleich Feuer und Flamme, wir unterstützen es finanziell entsprechend. Durch die Bündelung wird eine Aufmerksamkeit erreicht, die der einzelnen Sportart sonst leider oft nicht zuteilwird“, so Drexler.

Nagl: „Lang gehegter Wunsch geht in Erfüllung“

Das Budget der Finals – die auch 2022 in Graz in Szene gehen werden – beträgt laut dem Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) rund 900.000 Euro; beteiligen werden sich zu je einem Drittel Bund, Land und Stadt. Für Nagl, der ja auch Winterolympia-Ambitionen hatte, geht mit den Sport Austria-Finals „ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung“. In den vergangenen Jahren seien im Rahmen der Grazer Sportstrategie viele Sportstätten mit über 120 Millionen Euro fit gemacht worden: „Es ist nicht selbstverständlich, dass die Finals nach Graz kommen, noch dazu zweimal hintereinander. Das soll ein besonderes Erlebnis sein, auch die Medaillenüberreichung auf der Murinsel“.

Für weitere Finals nach 2021 und 2022 habe man schon Gespräche mit anderen Bundesländern auf dem Programm: „Wir würden das sehr gerne fortführen“, so Niessl abschließend.