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Coronavirus

Pilotprojekt: CoV-Tests in Kläranlagen

Das Coronavirus im Abwasser von Kläranlagen feststellen und damit eine Art Frühwarnsystem entwickeln – das ist das Ziel eines bundesweiten Forschungsprojekts. Die Steiermark ist mit den Kläranlagen in Graz und Langenwang dabei.

Kläranlagen sollen in Zukunft noch nicht entdeckte CoV-Cluster durch ihre regelmäßigen Wasserproben aufspüren. „Wir können seit geraumer Zeit hier im Wasser Rückstände von Drogen und vielem mehr finden, so auch Coronaviren, und wir wollen mit diesem Forschungsprojekt schauen, wo Hotspots sind, sie sehr rasch erkennen und letztlich dann auch die entsprechenden Maßnahmen treffen“, sagt der zuständige Landesrat Johann Seitinger (ÖVP).

Technisch möglich

Stefan Fladischer, Betriebsleiter im Wasserverband Mürzverband, erklärt, dass schon jetzt täglich in der Kläranlage in Langenwang aus dem Abwasser Proben genommen werden, „die speziell in unserem Bereich auf die abwasserrelevanten Parameter untersucht werden, das heißt auf Stickstoff, Kohlenstoff und Phosphor. Zusätzlich wäre es unter Umständen möglich, in Zukunft – sofern die Universitäten eine qualifizierte Stichprobe zulassen würden – dieses Abwasser auch auf die Coronaviren zu testen“.

Ziel: Eine Art Frühwarnsystem

Wenn man dann etwa Coronaviren im Abwasser der Kläranlage fände, wüsste man, dass ein gewisser Prozentsatz der Bevölkerung in deren Einzugsgebiet das Coronavirus hat und könnte den Cluster suchen. Coronavirus-Proben im Abwasser könnten so eine Art Frühwarnsystem darstellen – weil die Spuren der Coronaviren auch bei jenen ins Abwasser geraten, die selbst nicht erkranken und weil das Abwasser die Gesamtheit der Bevölkerung abbildet.