Das falsche Flugblatt
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Aktivisten bekennen sich zu falschem „Infopapier“

Die Stadt Graz hat vor einigen Tagen vor einem Flugblatt gewarnt, in dem Fahrverbote für SUVs angekündigt wurden. Nun gibt es ein Bekennerschreiben.

Der Flugzettel wirkt täuschend echt: Unter der Überschrift „Informationspapier der Stadt Graz“ findet man ein Logo der Stadt sowie einen QR-Code. Es ist zu lesen, dass neue Maßnahmen zur Beschränkung des motorisierten Verkehrs in Graz Gültigkeit erlangen sollen, mit dem Hinweis auf eine Website.

Massive Fahrverbote angekündigt

Auch diese ist – wie das Flugblatt – nicht nur Fake, sondern auch täuschend echt gemacht. Detailliert wird geschildert, wie die zukünftigen Fahrverbote in Graz aussehen sollen – so soll es demnach bis Weihnachten für SUVs an fünf Tagen die Woche ein Fahrverbot geben, danach ein tägliches; alle anderen Autos sollen ab Mai folgen.

Der gefälschte Plan
ORF/Screenshot
Ab 1. Mai soll es laut der falschen Internetseite in der roten Zone ein Fahrverbot für alle Pkws geben, und das Fahrverbot für SUVs auf die blaue Zone ausgeweitet werden.

Die Stadt Graz wies nachdrücklich darauf hin, dass der Inhalt sowohl des Flugzettels als auch der Website frei erfunden ist; man warnte ausdrücklich davor, den Link zu öffnen bzw. dem QR-Code zu folgen – es bestand der Verdacht, dass es sich dabei um Betrug und den Versuch, persönliche Daten auf kriminelle Weise zu generieren, handelt.

„For a better Graz“

Nun gibt es ein Bekennerschreiben: Demnach hat sich eine Gruppe von anonymen Klimaaktivisten unter dem Titel „For a better Graz“ zusammengetan: Man wollte mit der Aktion „anecken, Diskussionen anregen und aufzeigen, wie die Welt aussehen könnte, in der wir leben“.

Eine Betrugsabsicht wurde bestritten. Die Website sei „als reines Informationsmedium“ gedacht und wurde demnach nicht verwendet, um personenbezogene Daten zu sammeln. Man sei aber enttäuscht von der „aggressiven Betrugsrhetorik“ der Stadt – diese wolle nur „vom eigenen Versagen in der Klimapolitik“ ablenken.

Polizei ermittelt

Die Aktivisten bedienten sich bei ihrem Bekennerschreiben einer E-Mail-Software namens „Riseup“, wo es heißt: „Riseup bietet Online-Kommunikationstools für Menschen und Gruppen, die an befreiendem gesellschaftlichem Wandel arbeiten. Wir sind ein Projekt, das demokratische Alternativen entwickelt und wir üben Selbstbestimmung aus, indem wir unsere eigenen sicheren Kommunikationswege kontrollieren.“ Die Mails sind schwer zurückzuverfolgen. Die Polizei hat die Ermittlungen übernommen.