Airbus-Hubschrauber-Präsentation
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Wirtschaft

Möglicher Aloutte-3-Nachfolger präsentiert

Airbus hat am Mittwoch in Spielberg sein neues Hubschrauber-Modell vorgestellt. Im H145 steckt viel steirische Technologie – und er könnte beim Bundesheer der Alouette 3 nachfolgen.

Der H145 ist das Spitzenmodell von Airbus und als sogenannter Mehrzweckhubschrauber vielseitig einsetzbar, sagt Mark Henning von Airbus: „Das geht los von klassischen Rettungsaufgaben über ‚Search and rescue‘ über Materialtransport im Gebirge, Überwachungseinsätzen bis hin zu Militäreinsätzen – die volle Bandbreite. Mit den ganzen Ausstattungen, die wir machen können, nennen wir ihn auch ‚das Schweizer Messer‘.“

„Das Schweizer Messer“

Selbst im Hochgebirge unter schwierigen Bedingungen könne man sich auf die Technik im Hubschrauber verlassen, sagt wiederum Chef-Testpilot Volker Bau: „Wenn wir in über 20.000 Fuß – in Europa nicht mehr darstellbar – stehen, mit einem Windeneinsatz, dann muss sich der Pilot auf den Vierachsautopiloten verlassen können, und das kann er, und der steuert präziser als jeder andere Pilot.“

Airbus-Hubschrauber-Präsentation
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Der kleinere Bruder des H145 ist bereits bei Polizei und Flugrettung im Einsatz. Das am Mittwoch in Spielberg präsentierte Modell hat fünf Rotorblätter, ist damit noch stabiler in der Luft und kann zu seinem eigenen Gewicht von einer Tonne noch einmal eine dazu tragen.

Auch steirische Technik mit an Bord

Mit an Bord ist auch Satelliten-Kommunikationstechnik der steirischen Scotty Group: „Wir haben auf Basis eines anderen Hubschraubers von Airbus in Amerika bereits solche Systeme am Laufen, wo wir über eine Telemedizin-Video-Verbindung ins Krankenhaus gerade bei Schlaganfall-Patienten hier eine sehr gute Erstversorgung machen können“, sagt Scotty-Group-Vorstand Kurt Kerschat. Etwa 90 Maschinen verkauft Airbus pro Jahr, allein für die Scotty Group bedeutet das eine jährliche Wertschöpfung von zwei bis drei Millionen Euro.

Bundesheer: Entscheidung „zeitnah“

Auch für das österreichische Bundesheer könnte dieser Hubschraubertyp – als Nachfolge der Alouette 3 – zum Einsatz kommen. Aus dem Büro von Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) heißt es dazu, es werde eine Nachfolge für die 21 Aloutte 3-Hubschrauber geben. Details wie Hersteller oder Stückzahl will man noch nicht preisgeben, es soll aber „zeitnah“ eine Entscheidung fallen. Von Airbus wiederum heißt es, dass man 18 Monate für die Umsetzung einer Bestellung brauche – um die Alouette ab 2023 abzulösen, müsste demnach bis spätestens Sommer 2021 eine Entscheidung getroffen sein.