Stühle mit Abstand
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Coronavirus

Größere Veranstaltungen wieder möglich

Zum Schutz vor weiterer Ausbreitung des Coronavirus in Österreich setzt die Bundesregierung laufend neue Maßnahmen – mit Samstag gibt es wieder einige Änderungen.

Ab sofort ist eine Ausweitung für Veranstaltungen vorgesehen: Ohne zugewiesene und gekennzeichnete Sitzplätze sind bei Veranstaltungen bis zu 200 Personen möglich; bei Veranstaltungen mit zugewiesenen Sitzplätzen steigt die zulässige Personengrenze an: In geschlossenen Räumen sind jetzt bis zu 500 Personen, im Freien bis zu 750 Personen erlaubt.

Bei Bewilligung der Bezirksverwaltungsbehörde und Vorliegen eines Covid-19-Präventionskonzepts sind ab sofort auch Veranstaltungen in geschlossenen Räumen bis 1.000 Personen und in Freiluftbereichen bis 1.250 Personen möglich. Ab 1. September sind Ausweitungen auf maximal 5.000 Personen in geschlossenen Räumen und bis zu 10.000 Personen im Freien geplant – das heißt, nach derzeitigem Stand könnte etwa die neue Fußballsaison vor Zuschauern gestartet werden.

Weiterhin Vorsicht geboten

Ansonsten gelten weiterhin alle Verordnungen und Empfehlungen wie bisher, also die Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln und Taxis, in Krankenhäusern, Apotheken und Pflegeheimen, im Lebensmittelhandel sowie in Bank und Postfilialen.

Grundsätzlich soll gegenüber Personen, die nicht im gemeinsamen Haushalt leben, ein Abstand von mindestens einem Meter eingehalten werden. In manchen Fällen ist aber eine Ausnahme vom Mindestabstand möglich – etwa in öffentlichen Verkehrsmitteln, wenn die Anzahl der Fahrgäste es nicht anders zulässt.

Wirtschaft: „Es braucht mehr“

Aus Sicht der Wirtschaft sind die Lockerungen ein erster Schritt. Dennoch brauche es mehr, so Gabriele Lechner, Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer: „Der Fixkostenzuschuss sollte auf alle Fälle für die Eventbranche verlängert werden. Der Härtefallfonds, eine Art Unternehmerlohn, sollte bis Mitte nächsten Jahres verlängert werden. Sonst wird es möglicherweise den einen oder anderen Veranstalter nicht mehr geben.“

Außerdem seien die Vorgaben insgesamt zu schwammig und würden Unsicherheit schaffen. So beispielsweise das Covid-Präventionsgesetz, das bei Veranstaltungen ab 200 Personen vorsieht, dass der Veranstalter für etwaige Zwischenfälle haftet. Hier fordert die WKO mehr Prüfungen durch die Behörden, wodurch die Haftungen der Veranstalter wegfallen würden.

Steigende Fallzahlen bei Jungen

Angesichts der weiter steigenden Zahl an Neuinfektionen in Österreich hat Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) bei einer Pressekonferenz am Freitag neuerlich an die Bevölkerung appelliert, mehr Risikobewusstsein zu zeigen und nicht leichtfertig zu werden. Er wandte sich dabei vor allem an junge Leute – denn inzwischen zeige sich, dass es nicht mehr ältere Menschen sind, die am meisten betroffen sind, sondern Junge – mehr dazu in Steigende Fallzahlen bei Jungen (news.ORF.at)