Auto im Stiftingtalbach
BF Graz
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Chronik

Lebensretter: „Dann bin ich halt nach runter“

Nach der Rettung einer Autolenkerin, die am Mittwoch im durch Unwetter verursachten Hochwasser des Grazer Stiftingbachs zu ertrinken drohte, hat sich jetzt der Lebensretter gemeldet. Im „Steiermark heute“-Interview schildert er die dramatischen Szenen.

Das Auto von Sandra Mocnik wurde von der Straße in das Bachbett des Stiftingtalbaches gespült, es versank völlig im reißenden Bach – mehr dazu in Unwetter: Autofahrerin in letzter Sekunde gerettet. Christian Kreuzmann zog die Frau aus ihrem Auto, ehe es unter einer Brücke zerdrückt wurde. Er sprach zuerst mit der Geretteten und entschloss sich dann nach einigem Zögern, auch „Steiermark heute“ ein Interview zu geben – denn er habe einfach geholfen, wie seine Arbeitskollegen und andere Passanten auch, sagt Christian Kreuzmann.

„Ich hab gewusst, dass jede Sekunde zählt“

Die dramatischen Augenblicke der Rettung schildert er so: „Ich hab’ nur gehofft, dass die Tür noch aufgeht, dann hat es mich eh schon fast weggeschwemmt. Ich hab’ mich aber noch beim Auto festkrallen können, und dann bin ich irgendwie auf die Windschutzscheibe geklettert. Die Brücke hab’ ich ehrlicherweise gar nicht gesehen, aber ich hab’ gewusst, dass das Wasser stark zunimmt, und dass da jede Sekunde zählt.“

Christian Kreuzmann im Interview

Mit SChristian Kreuzmann hat Robert Neukirchner gesprochen.

Dann der dramatische Moment, als beide von der starken Strömung mitgerissen wurden: „Dann hab’ ich die Tür aufgemacht und versucht, sie festzuhalten, nur die Strömung war zu stark – sie ist gleich einmal mitgerissen worden. Ich hab’ versucht, sie zu halten, und dann ist sie untergetaucht. Ich hab’ nachgegriffen, hab’ ihren Kopf und ihre Schultern unter Wasser gespürt und gemerkt, dass sie irgendwie eingeklemmt war. Rausziehen – keine Chance, und dann bin ich halt nach runter.“

„Bin froh, dass alles gut ausgegangen ist“

Wo dann auch Christian Kreuzmann etwa 30 Sekunden lang gefangen war. Dass der junge Vater sein eigenes Leben riskiert hat, um ein anderes zu retten, wurde ihm erst später klar: „Leute haben gesagt, du hast selbst eine Tochter, das ist nicht ohne, was Du gemacht hast, aber im Endeffekt bin ich froh, dass alles gut ausgegangen ist.“