Chronik

Hundebisse: Vor allem Kopf gefährdet

Drei Kinder im Alter zwischen sechs und 13 Jahren sind diese Woche von Hunden in den Kopf gebissen worden. Die Fälle entsprechen einem Muster, heißt es beim Grazer Forschungszentrum für Kinderunfälle, das jetzt rund 300 Unfallhergänge analysiert hat.

Ein sechsjähriger Bub greift nach dem Futter des Familienhundes. Ein achtjähriges Mädchen will mit dem Hund eines Freundes im Garten Fotos machen – mehr dazu in Mädchen von Hund ins Gesicht gebissen. Beide Male kommt es zu Bissattacken im Gesicht. Und auch für ein drittes Kind musste in dieser Woche nach einem Hundebiss ein Rettungshubschrauber angefordert werden.

Kinderkopf bei jedem zweiten Biss betroffen

Jährlich werden in Österreich rund 800 Kinder von Hunden gebissen. Viele Fälle entsprechen einem Muster, sagt Peter Spitzer vom Forschungszentrum für Kinderunfälle des Vereins „Große schützen Kleine“. Er hat in einer Studie die Unfallhergänge von rund 300 Kindern unter 14 Jahren ausgewertet. Demnach ist bei jedem zweiten Hundebiss bei Kindern der Kopf betroffen.

In zwei von drei Fällen beißt der eigene oder ein bekannter Hund: „Hier ist es wichtig, dass Eltern ihren Kindern auch gegenüber dem Hund von Oma, Opa, Tante, Onkeln oder dem Hund des Nachbarn strikt sagen: Der Hund und du, ihr seid nicht in derselben Familie, im selben Rudel. Dadurch fühlt sich der Hund unter Umständen schon schnell einmal in Bedrängnis gesetzt und beißt früher zu als der eigene Hund.“

Fremde Hunde nicht stören

Kinder sollten fremde Hunde nicht angreifen oder stören, so Spitzer. Auch beim Umgang mit dem eigenen Familienhund sollten immer Erwachsene in der Nähe sein.