Hubert Auer-Filiale
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Wirtschaft

Bäckerei Hubert Auer meldete Insolvenz an

Die Grazer Traditionsbäckerei Hubert Auer hat am Montag beim Zivillandesgericht Insolvenz angemeldet. Als einer der Gründe wird die CoV-Krise genannt. Es wird ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt.

Die Passiva betragen knapp vier Millionen Euro, die Aktiva 680.000 Euro, teilten die Kreditschützer von Alpenländischem Kreditorenverband (AKV) und Kreditschutzverband von 1870 (KSV1870) mit. Die Jobs von 77 Dienstnehmern in 24 Filialen wackeln.

„Plötzlicher Verlust einer Tagesschicht“

Als Insolvenzursachen werden vor allem der „plötzliche Verlust faktisch einer gesamten Tagesschicht“ sowie die Auswirkungen der CoV-Pandemie genannt. Der offenbar überraschende Personalverlust konnte nicht unmittelbar aufgefangen werden und führte letztlich laut Insolvenzantrag dazu, dass wesentliche Umsatzträger zugekauft beziehungsweise überhaupt nicht mehr vertrieben werden konnten. In diesem Zusammenhang dürften auch sieben anhängige Verfahren vor dem Arbeits- und Sozialgericht zu sehen sein, hieß vom AKV.

Umsatzeinbruch um mehr als 50 Prozent

Die Covid-19-Maßnahmen hätten ebenso zu den Umsatzeinbußen beigetragen. Der Geschäftserfolg drehte damit zunehmend ins Negative, obwohl bis 2019 grundsätzlich positive Ergebnisse erzielt werden konnten. Das Betretungsverbot für Kaffeehäuser und eine generell niedrigere Nachfrage aufgrund des „Lock-down“ hätten den Umsatz von April bis Juni zum Teil um mehr als 50 Prozent einbrechen lassen.

Zwölf Filialen sperren zu beziehungsweise nicht mehr auf

Beabsichtigt sei, so der Kreditorenverband, das Filialnetz wesentlich zu reduzieren. Es sollen zwölf Filialen geschlossen werden, die meisten von ihnen, die bereits während des „Lock-down“ geschlossen wurden, geschlossen bleiben. Damit würde auch die Zahl der Mitarbeiter reduziert. Den mehr als 80 Insolvenzgläubigern wird eine Quote von 20 Prozent, zahlbar innerhalb von zwei Jahren ab Annahme des Sanierungsplans angeboten.

Angestrebt wird letztlich ein Sanierungsplan. Das Sanierungskonzept sieht laut KSV1870 vor, dass das Niederlassungsnetz auf die 16 ertragsstärksten Filialen reduziert wird. Die Finanzierung des Sanierungsplanes soll einerseits durch die Fortführung im reduzierten Umfang sowie eine externe Finanzierung erfolgen.