Am Dienstag mussten die steirischen Feuerwehren aufgrund der Unwetter von 14.00 Uhr bis in die späten Abendstunden zu rund 340 Einsätzen ausrücken. Hauptsächlich betroffen waren die Feuerwehrbereiche Fürstenfeld, Weiz, Feldbach und Graz Umgebung. Die rund 115 Feuerwehren waren mit etwa 1000 Kräften vor allem wegen überfluteter Straßen und Keller sowie über die Ufer getretener Bäche und umgestürzter Bäume im Einsatz. Auch in Graz führte der Starkregen zu Problemen.
Gesperrte Bereiche in Graz wieder offen
Mittlerweile sind in Graz die gesperrten Bereiche wieder geöffnet worden, wie das Sicherheitsmanagement der Landeshauptstadt mitteilt. Die Murpromenade im Innenstadtbereich, der Schererpark und der Banngrabenweg, die nach dem Unwetter behördlich gesperrt werden mussten, sind somit wieder zugänglich. Eventuell seien noch Reinigungs- bzw. Aufräumarbeiten erforderlich.
Nahe Riegersburg im Bezirk Südoststeiermark war ein Autolenker von Wassermassen eingeschlossen. Feuerwehrleute befreiten ihn aus seiner Notlage. In Breitenfeld an der Rittschein trat ein Bach bis zu einem Meter über die Ufer und überschwemmte Wohnhäuser, Keller und Wirtschaftsgebäude.
Straßenbahn konnte nicht fahren
Bei allen Grazer Straßenbahnlinien ist es Dienstagnachmittag wegen überschwemmter Gleiskörper zu einem vorübergehenden Stillstand gekommen. Der Starkregen samt etwas Hagel ging nach 15.00 Uhr im Stadtgebiet nieder. Bei der Linie 1 wurde die Lenaugasse überschwemmt, weshalb zwischen Jakominiplatz und Mariatrost Schienenersatzverkehr geführt wurde. Die Linien 3 und 5 nach Andritz standen nur etwa 30 Minuten still, während die Linie 6 ab St. Peter Schulzentrum kehrt machte. Ein Schienenersatzverkehr wurde bis zur Endstation St. Peter eingerichtet.
Schloßbergbahn stand still
Bei der Linie 7 wurde zwischen Jakominiplatz und St. Leonhard ebenfalls wegen Überschwemmungen der Betrieb vorübergehend eingestellt. Die Buslinie 64 musste von der Holding Graz verkürzt geführt werden, weil es auch da Überschwemmungen gab. Die Busse wendeten nach der Haltestelle Posthof. Die Berufsfeuerwehr musste mit ihren Pumpen ausrücken. Genaue Schadensbilder waren vorerst nicht bekannt. Die Schloßbergbahn stand ebenfalls wegen des Starkregens rund eine Stunde still.
Unwetter schon am Montagabend
Die ORF-Wetterredaktion und die ZAMG hatten bereits zuvor große Regenmengen für den Montag angekündigt. Große Schadensereignisse sind zwar ausgeblieben, dennoch gab es viele Einsätze bei denen hunderte Feuerwehrleute gefordert waren.
Feuerwehren waren bis Mitternacht im Einsatz
Besonders betroffen vom Starkregen Montagabend war die Feuerwehr im Bezirk Voitsberg, schildert Christian Leitgeb, Kommandant der Bereichsfeuerwehr: „Die kleineren Bäche, die über die Ufer getreten sind im Södingtal, haben mehrere Keller im Siedlungsgebiet überflutet. In Krottendorf-Gaisfeld haben wir mit Murenabgängen auf Gemeinde- und Landesstraßen zu tun gehabt. Rund 30 Schadensstellen wurden von 130 Kameraden bis Mitternacht abgearbeitet.“
Rund 20 Keller mussten von der Feuerwehr ausgepumpt werden, Hochwasser-gefährdete Gebäude wurden mit rund hundert Sandsäcken gesichert. Und auch heute sei man auf Grund der unsicheren Wetterlage weiterhin in Alarmbereitschaft, sagt Leitgeb: „Es sind heute Vormittag noch kleinere Aufräumarbeiten notwendig. Parallel dazu werden wir mit unserer Mannschaft unseren Katastrophenstützpunkt wieder mit Sandsäcken befüllen, um für weitere Starkregenereignisse gerüstet zu sein.“
Felssturz durch Regenmengen
Im Bereich der Greißeneggerstraße ist es als Folge der Unwetter außerdem zu einem Felssturz gekommen. Dabei fielen mehrere Steine sowie ein etwas größerer Gesteinsbrocken offenbar vom Hang des Schlosses Greißenegg auf die unterhalb vorbeiführende Fahrbahn.
Nachdem weitere Hangrutschungen nicht auszuschließen waren, wurde die Greißeneggerstraße im Bereich der Auffahrt der Umfahrungsstraße B70 bis zum Bahnübergang bis auf weiteres in beide Fahrtrichtungen für den gesamten Verkehr gesperrt. Die Zufahrt zum Hauptplatz Voitsberg sowie die Durchfahrt in Richtung Graz ist auf diesem Weg somit aktuell nicht möglich. Eine Umleitung wurde eingerichtet. Ein Geologe soll die Lage im Lauf des Dienstags beurteilen.
Auch Bezirk Bruck-Mürzzuschlag betroffen
Erhöhtes Einsatzaufkommen gab es außerdem im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag. Auf dem Alpl bei Krieglach ist ein Bach an mehreren Stellen über das Ufer getreten, einige Keller und Wohnräume mussten von der Feuerwehr ausgepumpt werden.
Allein zwischen Krieglach und Mürzzuschlag standen am Abend rund 100 Einsatzkräfte im Einsatz.
Muruferpromenade in Graz gesperrt
Auch in Graz haben die starken Regenfälle Auswirkungen. Die Muruferpromenade musste Dienstagmittag gesperrt werden. Der Pegelstand der Mur sei im Bereich Keplerbrücke laut Magistratsdirektion auf 4,10 Meter gestiegen. Die Sperre sei demnach laut dem steiermärkischen Katastrophenschutzgesetz notwendig.