Von März bis Mai habe der Rückgang in der Cateringbranche etwa 100 Prozent ausgemacht. Nun sei es zwar etwas besser, aber die Situation sei nach wie vor dramatisch, sagt Wolfgang Nusshold. Er ist Geschäftsführer des Catering-Unternehmens „fest/essen“.
Kleine Veranstaltungen retten die Branche nicht
Kleinere Veranstaltungen wie die styriarte in der List-Halle oder im Schloß Vasoldsberg, wo jedes Wochenende Hochzeiten oder kleinere Barbecues und Brunches stattfinden, hätten zwar geholfen, die Verluste einzugrenzen. Es sei aber kein Umsatz, der langfristig helfe, über die Runden zu kommen. Und die Aussichten seien düster:
„Weil die großen Firmen einerseits aufgrund von Corona sich keine großen Veranstaltungen zutrauen. Andererseits sie ja selbst alle finanziell Probleme haben, bedingt durch Produktionskürzungen – was auch immer.“
Betroffene rechnen mit schwachem Herbst
Man rechne mit einem sehr schwachen Herbst, der normalerweise der wichtigste Bereich für Caterings sei. Oktober bis Dezember sei das umsatzstärkste Quartal.
Auch Nadine Waltersdorfer vom Cateringunternehmen „Genusswerk Pur“ hat noch keine einzige fixe Zusage für eine Weihnachtsfeier: „Normalerweise bin ich zu dieser Zeit ausgebucht und es lauft eigentlich alles schon für die Weihnachtssaison an. Wir haben Anfragen natürlich, Terminreservierungen auch, aber noch keine konkreten Angebotslegungen.“
Die Feiern, die stattfinden, sind deutlich kleiner
Waltersdorfer rechnet heuer mit kleineren Firmen-Weihnachtsfeiern von einzelnen Abteilungen. Größere mit 600 bis 1000 Personen dürften ihrer Meinung nach ausfallen. Dieser Trend zeige sich schon jetzt bei Hochzeiten. Es gebe keine Hochzeit mehr mit 100 Personen, sondern beispielsweise nur mit 20 Personen. Da habe man jetzt zwar einige Buchungen, aber bei weitem nicht das, was man gewohnt sei.
Waltersdorfer habe wegen Corona mit ihrem Catering-Unternehmen um zwei Drittel weniger Veranstaltungen betreut, als sonst. Das zweite Standbein, eine Betriebskantine, würde das finanzielle Überleben retten.