Mähdrescher bei der Getreideernte
APA/ROBERT JAEGER
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Landwirtschaft

Bauern: Regen könnte Problem werden

Der Regen ist für die Landwirtschaft Fluch und Segen zugleich: Einerseits ist er notwendig für das Pflanzenwachstum, andererseits erschwert er Ernte und Pflanzenschutz. Weitere starke Regenfälle könnten zu Problemen bei mehreren Kulturen führen, sagen Bauern.

Im vergangenen Sommer hatten die steirischen Landwirte mit einer massiven Dürre zu kämpfen. Auch vom vergangenen November bis zum April dieses Jahres hat es kaum Niederschläge gegeben – insofern ist der Regen der vergangenen Wochen ein Segen, sagt der Ackerbaureferent der steirischen Landwirtschaftskammer Karl Mayer.

Böden zu weich für Traktoren

Der anhaltende Regen werde aber auch immer mehr zum Problem für die Bauern, so Mayer: „In manchen Regionen ist die Speicherfähigkeit der Böden mehr oder weniger überschritten, die können jetzt nicht mehr befahren werden. Am meisten zu setzt uns das, vor allem bei jenen Gebieten, wo wir noch Weizenernten zu machen haben. Und dort, wo wir dann anschließend an die Getreideernte Begrünungen anlegen wollen. Das wird aufgrund dieser Situation auf diesen schweren Böden und wo das Hangwasser an die Oberfläche drückt zu einem Problem.“

Reifeverzögerung bei Mais erwartet

Sollte es weiter so regnen und der Weizen kann nicht gedroschen werden, dann droht ein Qualitätsverlust. Denn das Getreidekorn keimt erneut und der wichtige Stärkegehalt nimmt ab. Der Mais vertrage zwar viel Niederschlag, aber er bräuchte wärmere Temperaturen, so Mayer: „Wir gehen davon aus, dass wir durch diese Bedingungen eine Reifeverzögerung erfahren werden. Die Preise beim Mais sind nicht berühmt und wenn jetzt dann noch die Trocknungskosten im Herbst durch diese Reifeverzögerung ansteigen, sind wir nicht sehr glücklich über diese Situation.“

Obstbauern mit Regen zufrieden

Glücklich sind hingegen die Obstbauern, vor allem die Apfelbauern – denn das Wasser lässt die Frucht größer werden. Auch für die Weinreben sei der Regen gut, sagt der Präsident des Weinbauverbandes Steiermark, Johann Dreisiebner. Die Bewirtschaftung sei aber schwierig: „Das heißt, man hat hier Arbeiten wie Pflanzenschutz, Laubschneiden, Mulchen und da muss man mit dem Traktor durchfahren. Wenn es so rutschig ist, kann das auch gefährlich werden. Auf besonders steilen Lagen müssen Betriebe sogar Ketten auflegen.“

Auf eine längere Schönwetterphase hoffen die Kürbisbauern. Weitere Regenfälle wären ein Problem, denn sie würden die Kürbisse faulen lassen.