Ein Rettungsauto des Roten Kreuzes und ein Rot Kreuz Sanitäter
APA/Jakob Gruber
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Chronik

Steirerin bei Explosion im Libanon

„Wie ein Erdbeben“, beschreibt eine steirische Rot-Kreuz-Helferin die Explosion in Beirut am Dienstag. Die Steirerin hat die Tragödie miterlebt, ist aber unverletzt geblieben.

Obwohl die Wohnung der Steirerin Lisa Taschler, die für das Rote Kreuz im Libanon ist, einen Kilometer vom Unglücksort entfernt ist, habe es alle Fenster und Türen herausgerissen. Sie selbst sei während des Unglücks nicht in dem Haus gewesen und ist unverletzt. Unterdessen steigt die Zahl der Todesopfer weiter an – mehr dazu in Schwere Explosion in Beirut (news.ORF.at).

„Die Zerstörung ist immens“

„Die erste Explosion hat sich angefühlt wie ein Erdbeben. Alles hat sich bewegt. Bei der zweiten Detonation mit der großen Druckwelle sind alle Scheiben zerborsten und Mauern eingestürzt. Die Zerstörung ist immens“, erzählte die 33-Jährige, die mit lokalen Rot-Kreuz-Helfern zusammenarbeitet. Es gebe nach wie vor viele Vermisste, die unter Trümmern liegen könnten. „Die Krankenhäuser waren wegen der Corona-Epidemie schon recht ausgelastet, jetzt sind sie völlig überlaufen“, sagt Taschler gegenüber dem Österreichischen Roten Kreuz (ÖRK).

Österreichisches Rotes Kreuz hilft

In den Reihen des Libanesischen Roten Kreuzes gebe es nur Leichtverletzte, hieß es vom ÖRK. Die Hilfsorganisation habe Rettungskräfte aus dem ganzen Land zusammengezogen und sei selbst mit mehr als 75 Ambulanzen und 375 Sanitätern im Einsatz. Für die Verletzten wurden zwei Triage-Zentren eingerichtet. Da Blutkonserven besonders gebraucht werden, wurde die Bevölkerung zum Blutspenden aufgerufen.

Das ÖRK unterstützt im Libanon Familien und stellt in Flüchtlingscamps die Hygiene und Wasserversorgung sicher. In einem weiteren Projekt arbeiten die Blutspendedienste beider Länder zusammen, um mehr sichere und kostenlose Blutprodukte bereitstellen zu können.