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APA/Helmut Fohringer
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Wirtschaft

Voestalpine: Betriebsrat kritisiert Vorstand

Am Mittwoch hat der Vorstand der voestalpine bekanntgegeben, dass bis zu 550 Jobs an den steirischen Produktionsstandorten gestrichen werden sollen. Seitens des Betriebsrates wird nun Kritik laut: Die Kündigungen seien mit diesem nicht besprochen worden.

Bei dem Personalabbau soll es sich um rund 250 Arbeitsplätze am Standort Kindberg und bis zu 300 am Standort Kapfenberg handeln – mehr dazu in Voestalpine streicht bis zu 550 Jobs (05.08.2020).

Runder Tisch geplant

Für Mitarbeiter und Betriebsrat ist der Personalabbau ein großer Schock. Insbesondere die Tatsache, dass diese Kündigungen nicht mit dem Betriebsrat abgesprochen worden sind, sei für den Konzernbetriebsrat der Voestalpine, Josef Gritz, nicht nachvollziehbar: „Was Eibensteiner gestern gesagt hat, darüber gibt es sicher noch Gespräche und wir werden nächste Woche noch einen runden Tisch haben, wo wir alle an einem Tisch sitzen und über diese Vorgehensweise reden werden und ich werde auch dementsprechend dort mit Herrn Eibensteiner sprechen.“

Gritz verlange nun vom Vorstand genaue Zahlen und Auskünfte darüber, ob auch weitere Kündigungen möglich sind. Ansonsten werde eine außerordentliche Vorstandssitzung einberufen werden, betont der Konzernbetriebsrat.

Umschulungen und einvernehmliche Lösungen geplant

Für die von der Kündigung betroffenen Mitarbeiter soll nun über die von der Voestalpine bereits im Jahr 1987 gegründete Stahlstiftung ein Sozialplan erstellt werden, erklärt Gritz: „Wir versuchen jetzt genau zu erheben, welche Maßnahmen wir setzen können. Über Pensionierungen und einvernehmliche Auflösungen. Wir haben genug Etat in der Stiftung, dass wir die Leute dort umschulen können und dann, wenn sich die Corona-Krise bzw. die schlechte Auftragslage normalisiert hat, wiedereinstellen können.“

Laut Gritz seien die steirischen Standorte allgemein gut aufgestellt. Er vermutet, dass man mit den Kündigungen in Kapfenberg und Kindberg von anderen Problemen ablenken wollte: „Wenn ich nur ein Stichwort sage: ‚Amerika, Texas, Cartersville‘ und so. Vielleicht kann man davon ablenken, wenn man heute die Steiermark in den Mund nimmt.“ Insgesamt beschäftigt die voestalpine in der Steiermark rund 9.000 Mitarbeiter, davon rund 1.100 bei Tubulars in Kindberg und knapp 2.900 am Standort Kapfenberg.