Schild „Betreten der Baustelle verboten! Eltern haften für ihre Kinder“
ORF.at/Georg Hummer
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Politik

KPÖ gegen Verbauung von Grünflächen

Die Grazer KPÖ schlägt Alarm: Es würden in der Landeshauptstadt zu viele grüne Flächen verbaut. Die steirischen Kommunisten fordern daher einen Stopp für die Verbauung von Grünflächen sowie eine Versiegelungsabgabe.

Österreich ist Europameister bei der Verbauung von grünen Flächen: Täglich wird laut Experten eine Fläche von umgerechnet 30 Fußballfeldern zubetoniert. In der Steiermark ist es etwa ein Fußballfeld pro Tag.

68 Hektar von 2012 bis 2019 versiegelt

Die Versiegelung schreite auch in der Landeshauptstadt zunehmend voran, kritisierte der Grazer Klubobmann der KPÖ, Manfred Eber: „Wir haben auf unserer Homepage jetzt die aktuellen Zahlen von 2012 bis 2019 erhoben, und da stellt es sich so dar, dass 68 Hektar in diesem Zeitraum in der Stadt Graz versiegelt worden sind – das entspricht ungefähr der dreifachen Größe des Stadtparks.“ Jede Stunde würden in Graz zehn Quadratmeter verbaut werden.

Die KPÖ will der Versiegelung den Kampf ansagen und fordert daher eine Versiegelungsabgabe für alle Neubauten. Diese würde einen Lenkungseffekt erzielen, sagte Eber: „Das heißt, wenn eine derartige Abgabe eingeführt wird, würde das auch bedeuten, dass sich Eigentümer und Investoren durchaus überlegen, ob sie beispielsweise Parkplätze wirklich hundertprozentig versiegeln wollen oder ob andere Möglichkeiten wie etwa Rasengitter oder der Bau einer Tiefgarage möglich wären.“

Maximalversiegelungsgrad besteht laut Stadt bereits

Zudem soll ein Maximalversiegelungsgrad festgelegt werden, so die Forderung. Im Büro von Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) versteht man diese Forderung nicht, denn diesen gebe es bereits: Laut Pressesprecher Christian Köberl dürfen im Schnitt bei Neubauten nur 50 Prozent der Fläche versiegelt werden – das habe die Stadt Graz im vergangenen Jahr in einem neuen Raumordnungsgesetz beschlossen.

Die Stadt Graz darf seitdem auch die Begrünungsfaktoren selbst festlegen, dazu war die Zustimmung vom Land notwendig, so Köberl. Außerdem habe die Stadt 600.000 Quadratmeter Grünraum gekauft, der nicht verbaut werden dürfe. Der KPÖ ist das zu wenig: Sie fordert auch Fassadenbegrünungen und kleine Stadtgärten.