Bärenschützklamm
Gemeinde Pernegg
Gemeinde Pernegg
Chronik

Felssturz: „Unvorhersehbares Naturereignis“

Vor einem Monat hat sich die Tragödie in der Bärenschützklamm ereignet. Die Ermittlungen der Alpinpolizei dauern zwar noch an – die Unglücksursache steht aber schon fest: Wie vermutet hat ein Naturereignis den Felssturz ausgelöst.

Bei dem Unglück in der Klamm sind drei Menschen ums Leben gekommen, neun Wanderer wurden verletzt – mehr dazu in Zwei Tote bei Felssturz in Bärenschützklamm (08.06.2020) und Felssturz: Weiteres Todesopfer geborgen(10.06.2020).

„Unvorhersehbares Naturereignis“

Ein unvorhersehbares Naturereignis habe das Unglück ausgelöst, sagt der Leiter der Alpinpolizei Hochsteiermark, Gerhard Rieglthalner, der die Ermittlungen übernommen hat. Laut Alpinpolizei habe sich Gesteinsmasse in der Größe von zwei Mal zehn Metern gelöst, man habe die Stelle untersucht. Die Arbeiten waren laut Rieglthalner beschwerlich, die Polizisten mussten sich abseilen, Meter für Meter seien die Schäden dokumentiert worden.

Man habe altes Bildmaterial verglichen und sei nun zu diesem Ergebnis gekommen. Noch sind die Ermittlungen nicht abgeschlossen, es müssen noch die neun verletzten Wanderer befragt werden – dann gehe der Bericht an die Staatsanwaltschaft.

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Einsatzkräfte
ORF
Rettungseinsatz unmittelbar nach dem Felssturz in der Bärenschützklamm
Hubschrauber
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Insgesamt waren auch drei Hubschrauber im Einsatz: vom Bundesheer, …
Hubschrauber
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… von der Polizei …
Hubschrauber
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… und auch vom ÖAMTC
Hubschrauber
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Hubschrauber zwischen Felsen
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Polizei und Verletzter
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Schockierte und verletzte Wanderer wurden betreut
Polizei und Verletzter
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Einsatzkräfte
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Großeinsatz für die Einsatzkräfte
Bärenschützklamm
APA/HEIMO SUZNEVIC
Die Bärenschützklamm ist eine wasserführende Klamm, in der über 164 Leitern ein Höhenunterschied von etwa 350 Metern zwischen 750 Meter und rund 1.100 Meter Seehöhe überwunden wird
Bärenschützklamm
APA/HEIMO SUZNEVIC
Ausgangspunkt ist Mixnitz im Gemeindegebiet von Pernegg, die Klamm führt u. a. zur Wallfahrtskirche Schüsserlbrunn, zur Almwirtschaft „Zum guten Hirten“ und weiter Richtung Teichalm

Klamm soll im Mai 2021 wieder öffnen

Derzeit ist die Klamm noch behördlich gesperrt. Man warte die Freigabe der Bärenschützklamm ab, sagt der Vorsitzende des Alpenvereins Mixnitz, Gerhard Jantscher. Danach werde man Sichtungen und Erkundungen durchführen und mit Reparaturarbeiten beginnen. Somit stehe fest, dass die Klamm heuer geschlossen bleibe: „Die Bärenschützklamm feiert nächstes Jahr 120 Jahre und bis dahin lassen wir sie heuer ruhen, sprich, wir werden sie nicht mehr in diesem Jahr in Betrieb nehmen“, erklärt Jantscher. Die Bärenschützklamm soll nächstes Jahr traditionell im Mai wieder öffnen.

Gedenkstätte für Verunglückte geplant

Die Betroffenheit im Ort sei nach wie vor groß, sagt die Bürgermeisterin von Pernegg Eva Schmidinger. Immer wieder werde sie auf das Unglück angesprochen. Es sei Jahrzehnte nichts passiert in der Bärenschützklamm.

Die drei Todesopfer sollen eine würdige Gedenkstätte erhalten, so Schmidinger: „Wir sind übereingekommen, dass es dann, wenn die Bärenschützklamm wieder geöffnet ist, auf jeden Fall eine Gedenkfeier für die Verstorbenen geben wird. Und auch eine Gedenkstätte wird gemeinsam mit dem Alpenverein errichtet werden, dass man dort dieser drei verstorbenen Menschen gedenken kann.“