Geerntete Äpfel liegen gesammelt herum
APA/dpa/Carmen Jaspersen
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Chronik

Steuerbetrug mit Äpfeln: Millionenschaden

Mehr als 100 Millionen Euro an Steuern hat der Staat im letzten Jahr durch die Arbeit der Steuerfahndung eingenommen. Für einen großen Fall hat ein oststeirischer Obstbauer mit Dokumentenfälschungen gesorgt: Der Schaden beträgt neun Millionen Euro.

Der Obstbauer hatte dem Finanzamt Apfellieferungen ins Ausland gemeldet, die aber nie stattgefunden haben. Dafür legte er jede Menge selbst gefälschte Papiere vor: Vollmachten von ausländischen Unternehmen, diverse Rechnungen und Transportpapiere.

Sogar Firmenstempel und Zollstempel ließ der Beschuldigte anfertigen, um die Dokumente fälschen zu können, wie das Finanzministerium in einer Bilanzaussendung am Sonntag mitteilte. Die Tat hat der Obstbauer schließlich in vollem Umfang gestanden. Laut dem Finanzministerium ist dadurch ein Schaden von neun Millionen Euro entstanden.

Im Vorjahr 561 Fälle bearbeitet

Andere größere Fälle von Steuerbetrug haben im Vorjahr die Gastronomie betroffen: In Salzburg hat ein Getränkegroßhändler es etlichen Gastronomiekunden ermöglicht, nicht registrierte Bareinkäufe zu tätigen. Es geht hier um mehr als vier Millionen Euro an hinterzogenen Abgaben. In Vorarlberg hat ein Betreiber eines China-Restaurants die Registrierkassa so manipuliert, dass er nachträglich Umsätze löschen konnte. Die Schadenssumme liegt bei 600.000 Euro.

Insgesamt hat die Steuerfahndung im Vorjahr 561 Fälle bearbeitet und dabei 104 Millionen Euro an Steuern eingenommen. 2019 wurden insgesamt 104 Zwangsmaßnahmen durch die Steuerfahndung durchgeführt. Diese beinhalten unter anderem 85 Hausdurchsuchungen an 292 Einsatzorten mit insgesamt 1.472 Personentagen. Bei diesen Hausdurchsuchungen wurden unter anderem 72.000 Gigabyte an IT-Daten sichergestellt.