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Coronavirus

Pflegeheime fordern schnellere CoV-Tests

Alten- und Pflegeheime in der Steiermark waren vereinzelt stark von Covid-Fällen betroffen. Jetzt sind die Besucher-Regelungen gelockert worden. Die Heimbetreiber fordern nun auch schnellere Tests und mehr Rechtssicherheit.

Besuche im Pflegeheim sind jetzt wieder möglich. Jeder Besucher muss sich aber anmelden und registrieren. Für die Bewohner ist es jedenfalls wieder leichter geworden: „Es war schon herzergreifend, als man sich nicht einmal mehr die Hand geben konnte“, schildert Emma Pöschl, die im Caritas-Pflegewohnhaus Hitzendorf lebt. Hausleiterin Anita Freismuth-Jauschneg erklärt: „Wir müssen einfach schauen, dass wir das Risiko möglichst minimieren – sollte etwas sein, müssen wir nachvollziehen können, wer da war, wie lange und bei wem.“

„Wesentlich, Verdachtsfälle schnell zu bearbeiten“

Wenn sonst der Sommer eine Zeit zum Verschnaufen ist, dann ist das heuer anders: Wegen Corona ist der Personalbedarf in den Pflegeheimen hoch. Bereits jetzt bereite man sich massiv auf den Herbst vor, „weil im Herbst durch die Witterungen, durch die Umstände, etwa durch Schnupfen, immer mehr Verdachtsfälle auftreten werden. Das Wesentlichste ist es, diese Verdachtsfälle schnell zu bearbeiten“, so Petra Prattes von der Caritas.

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Besuche – wie hier im Caritas-Pflegewohnhaus Hitzendorf – sind möglich; allerdings mit Registrierungen.

Schnell durchgeführte Tests und rasche Ergebnisse fordert man auch bei der Volkshilfe. Auch hier wird derzeit jeder Besucher registriert. Für die 25 steirischen Pflegeheime hat die Volkshilfe ein Ampelsystem eingerichtet: Je nach den örtlichen Fallzahlen rund um ein Pflegeheim werden Schutzmaßnahmen jeweils verstärkt oder gelockert.

Juristisch dünnes Eis

„Es kommt seitens der Bundesregierung auch ein Ampelsystem, uns ist es wichtig, dass dieses System keinen Empfehlungs- sondern einen Verordnungscharakter, eine rechtssichere Verordnung hat, sodass wir als Betreiber Rechtssicherheit erlangen“, fordert Mario Pfundner von den Volkshilfe-Seniorenzentren. Zurzeit bewege man sich juristisch auf dünnem Eis: Theoretisch könnte sich jeder widersetzen.

Auch bei der Volkshilfe erwartet man jedenfalls einen herausfordernden Herbst. Engpässe bei Schutzausrüstung, Masken und Desinfektionsmittel fürchtet man aus jetziger Sicht allerdings nicht: Man konnte vorsorgen – auch wenn sich die Preise seit Mai fast vervierfacht haben.