Coronavirus

Coronavirus sorgt für Spendenrückgang

Organisationen, die auf Spendengelder angewiesen sind, haben es seit Beginn der CoV-Pandemie schwer: Einerseits wird in Zeiten hoher Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit weniger gespendet – andererseits seien potenzielle Spender auch schwieriger zu erreichen.

In der Beratungsstelle zur Existenzsicherung der Caritas hat sich der Bedarf an finanzieller Unterstützung im ersten Halbjahr verdoppelt. Im Herbst wird ein noch stärkerer Andrang erwartet. Generell spüre man allerdings noch keinen starken Rückgang an Solidarität, so Josef Url, bei der Caritas für das Spendenwesen zuständig. Wie zwei große für den Herbst geplante Sammelaktionen für Menschen in Not in den Pfarren abgehalten werden sollen, bereite jedoch Sorge.

Neue Wege, die gefunden werden müssen

Denn die Caritas hat bisher stark auf den direkten Kontakt zu den Spendern gesetzt und muss hier neue Wege finden, so Url: "Da stellt sich die große Frage, wie sich das im Herbst entwickeln wird: Ob der Kirchenbesuch wieder so sein wird wie in den letzten Jahren. Darum werden wir versuchen, mit Zahlscheinen bzw. online an die Menschen zu kommen, um jene Menschen, die wirtschaftlich in der Lage sind zu spenden, zu erreichen.

Der „Vinzibus“ in Graz wird ab dem kommenden Montag am Abend wieder Tee und Brote an Hilfsbedürftige austeilen.
APA/VINZIWERKE
Was den Herbst und Winter betriftt, sehen sich die Vinziwerke vor großen Herausforderungen.

Auch bei den Vinziwerken sind die Spendeneinnahmen coronavirusbedingt im Frühjahr ins Stocken geraten. Mittlerweile habe sich die Situation wieder etwas stabilisiert, schilderte die stellvertretende Leiterin Amrita Böker: „Es ist so, dass wir das Sommerloch, das wir aus den vergangenen Jahren kennen, besonders deutlich im Juli gespürt haben. Und es ist so, dass wir uns aufgrund der Prognosen vor großen Herausforderungen sehen, was Herbst und Winter betrifft.“

Großspender fehlen

Bereits jetzt einen Rückgang an Spendengeldern um ein Fünftel verzeichnen die SOS Kinderdörfer. Vor allem Unternehmen als wichtige Großspender würden derzeit abwartend auf Spendenanfragen reagieren, so Elke Siedler von SOS Kinderdorf: „Wir spüren es: Wir haben einen Rückgang an Spenden. Viele vertrösten uns noch mit der Unterstützung, um den Herbst abzuwarten, um zu sehen wie ihre eigene Wirtschaft sich entwickelt.“ Derzeit keinen eklatanten Einbruch an Spendengeldern verzeichnen etwa das Rote Kreuz, der Arbeiter-Samariter-Bund und auch der aktive Tierschutz.