Ein Fass Rohöl der Nordsee-Sorte Brent kostet derzeit knapp 45 Dollar. Vor einem Jahr musste man knapp 60 Dollar zahlen. In der Hochphase waren es 80 bis 100 Dollar. Im coronavirus-bedingten Lockdown Ende April ging der Preis auf 20 Dollar zurück und zeitweise sogar gegen 0. Jetzt ziehen die Preise wieder etwas an.
Weltweite Nachfrage nach Öl bleibt gering
Die steirischen Konsumenten werden vom leichten Preisanstieg bei Rohöl vorerst wenig an den Zapfsäulen merken, schätzt Jürgen Roth, Obmann des Energiehandels in der Wirtschaftskammer. „Aufgrund der geringen weltweiten Nachfrage nach Öl, bedingt durch die Coronakrise und der schwächelnden Wirtschaft, werden sich die Preise nicht stark erhöhen. Solange die Coronaviruskrise nicht vorbei ist, erwarten wir keine allzu großen Kurssprünge.“ Von Jänner bis Juni wurden in Österreich um 25 Prozent weniger Benzin und um 20 Prozent weniger Diesel getankt, sagte Roth. Im Lockdown stand der Verkehr großteils still. Jetzt im Sommer in der Urlaubszeit wird wieder mehr gefahren.
Jetzt mit Heizöl für die kommende Saison eindecken
Auch bei den Heizölpreisen für die kommende Heizsaison erwartet der Obmann der Energiehändler Jürgen Roth keine großen Preissprünge. Die Heizölpreise seien leicht gestiegen aber weiterhin auf einem historisch niedrigen Niveau. Wer Heizöl bestellt, musste vor ein, zwei Monaten vier bis fünf Wochen warten, bestätigt Jürgen Roth. Jetzt betrage die Wartezeit zwei bis drei Wochen.
„Für die Konsumenten macht es durchaus Sinn, sich mit Heizöl auf diesem niedrigen Preisniveau einzudecken. Der nächste Winter kommt bestimmt. Die Versorgungssicherheit der österreichischen Bevölkerung mit Heizöl ist auf jeden Fall garantiert“, sagte Roth.
Konsumenten tanken aufgrund der Coronaviruskise und der noch immer vergleichweise günstigen Preise heuer ihre Heizöltanks voll. Statt 1.000 bis 2.000 Liter würden 3.000 bis 4.000 Liter und mehr bestellt. Damit kann man in der Regel gleich mehrere Saisonen heizen.