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Heftige Unwetter fordern Einsatzkräfte

Einmal mehr sind am Donnerstag heftige Unwetter über der Steiermark niedergegangen. Am schlimmsten war neben dem Raum Graz und dem Bezirk Murtal der Bezirk Murau betroffen, wo es zu Murenabgängen gekommen ist und ein Bauernhof überschwemmt wurde. Laßnitz bei Murau wurde am Freitag zum Katastrophengebiet erklärt.

Am Donnerstag erreichten wieder heftige Unwetter die Steiermark. Rund 200 Einsätze im Zusammenhang mit den heftigen Regenfällen wurde im ganzen Land verzeichnet, heißt es vom Landesfeuerwehrverband. Die Einsatzkräfte waren vorwiegend mit dem Beseitigen von gefährlichen Baumteilen, abgedeckten Dächern und überfluteten Kellern beschäftigt.

Laßnitz bei Murau zum Katastrophengebiet erklärt

Die Lassnitzer Straße zwischen St. Lambrecht und Murau ist nach mehreren Murenabgängen nicht passierbar, sagt der Bürgermeister von St. Lambrecht, Fritz Sperl: „Wir haben in den letzten Stunden versucht, die Straße mit schwerem Gerät so gut es geht zu räumen. Die Schotterhaufen bzw. das Holz zu beseitigen. Und dann wird in den nächsten Stunden geschaut, wo und wie stark die Straßen unterspült sind, um sie dann einspurig für den Verkehr wieder frei geben zu können. Derzeit ist die Verbindung zwischen Sankt Lambrecht und Murau zur Gänze unmöglich.“

Am Freitag ist bekannt geworden, dass die besonders betroffene Region um Laßnitz bei Murau aufgrund der massiven Schäden von den Behörden zum Katastrophengebiet erklärt wurde. Ein Assistenz-Einsatz des Bundesheeres wurde angefordert. Auf der Landesstraße ist es etwa zu Murenabgängen gekommen – sie bleibt bis zur genauen Schadensbegutachtung gesperrt – auch drei betroffene Brücken müssen auf Schäden hin kontrolliert werden, heißt es seitens Sperl.

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Unwetter Murau
APA/FF Metnitz
Unwetter Murau
Unwetter Murau
APA/FF Metnitz
Unwetter Murau
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Unwetter Murau
Unwetter Murau
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Unwetter Murau
Unwetter Murau
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Unwetter Murau
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Unwetter Murau
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Unwetter Murau
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Unwetter Murau
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Unwetter Murau
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Unwetter Murau
Unwetter Murau
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Unwetter Murau
Unwetter Murau
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Unwetter Murau
Feuerwehr Knittelfeld legt Verklausungen frei
FF Knittelfeld/ Thomas Zeiler
Umgestürzter Baum in Graz, Händelstraße
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Überschwemmte Wiese
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Überflutetes Stallgebäude in Murau
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Überschwemmung im Bezirk Murau
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Überschwemmung im Bezirk Murau
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Hagel in Graz
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Kalb von Wassermassen mitgerissen

In Laßnitz bei Murau ist der Rabenbergbach über die Ufer getreten und hat das Stallgebäude des Bauernhofs von Reinhard Dullnigg überschwemmt. „Das Wasser ist bei der Tenneneinfahrt reingeronnen. Es waren ein paar Schafe drinnen, die wir gerade noch rausholen konnten. Der ganze Stall ist überschwemmt. Ein Feuerwehrauto hat es fast mitgerissen und auch mit dem Traktor konnte ich nicht mehr hin, weil es ihn schon seitlich mitgenommen hat. Man war einfach hilflos.“ Ein Kalb wurde von den Wassermassen mitgerissen und getötet.

In diesem Bereich sind rund 50 Liter pro Quadratmeter in einer Stunde runtergekommen: „Und wenn wir unsere Analyse anschauen von diesem Ereignis, wo wir auch interpolieren zwischen den Stationen, können es 90 bis 100 Liter in Einzelfällen gewesen sein“, erklärt der Meteorologe Albert Sudy.

Auch Graz als Unwetter-Hotspot

In Graz musste die Feuerwehr vor allem umgestürzte Bäume und Plakatwände beseitigen. Mehr als 300 Notrufe waren eingegangen – 230 Einsätze wurden in Graz noch am Abend auch mit Unterstützung von Feuerwehren aus dem Bezirk Graz-Umgebung abgearbeitet. Vor allem umgestürzte Bäume und Plakatwände mussten weggeräumt werden. Mehrere Keller mussten ausgepumpt werden – auch Tiefgaragen und Unterführungen sind unter Wasser gestanden.

In Graz-Straßgang regnete es 64 Liter in der Stunde pro Quadratmeter, schildert der Meteorologe Albert Sudy: „Davon – da muss man sich anhalten – hat es in nur zehn Minuten 25 Liter Niederschlag gemacht. Da kann man sich schon vorstellen, dass dann Kanalsysteme und ähnliche Dinge überfordert waren.“

Dazu hat es in der Stadt ungewöhnlich starke Sturmböen gegeben, so Sudy: „Wir haben beispielsweise am Schloßberg von der Hydromessung die Spitzen von 112 km/h bekommen und von der Kärntnerstraße mit 93 km/h.“

Wohnhaus nach Blitzschlag in Brand

Ein Blitzschlag hat in Thal im Bezirk Graz-Umgebung einen Brand verursacht. Ein Mehrfamilienhaus stand in Flammen. Die Bewohner hatten ein lautes Geräusch wahrgenommen. Sie stellten fest, dass aus den beiden Dachgaupen Rauch hervorkam, woraufhin sie die Einsatzkräfte alarmierten. Die Freiwilligen Feuerwehren Steinberg-Rohrbach, Berndorf und St. Oswald bei Plankenwarth sowie eine Betriebsfeuerwehr standen mit insgesamt sechs Fahrzeugen und 60 Kräften im Einsatz. Keiner der vier Bewohner wurde verletzt.

Auch im Bereich Leoben waren die Einsatzkräfte gefordert. Die größten Niederschläge gingen im Bereich Liesingtal und Eisenerz gegen 14.15 Uhr nieder. Schwere Schäden sind hier am Donnerstag aber ausgeblieben.

Weitere Gewitter wahrscheinlich

Freitagnachmittag sind laut Albert Sudy noch einmal heftige Gewitter zu erwarten. Gerade diese Gebiete, die auch am Donnerstag von den Unwettern betroffen waren – der Süden und auch der Südosten der Steiermark – dürften auch am Freitag wieder Gewitter abbekommen. Am Samstag sollte es dann laut Sudy mit der Unwettergefahr aber vorerst einmal vorbei sein.