Polizei, Polizist
ORF.at/Christian Öser
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Chronik

Wieder steirische Polizisten suspendiert

In der Steiermark sind zwei Beamte der Landespolizeidirektion suspendiert worden, gegen beide laufen Erhebungen der Staatsanwaltschaft Klagenfurt. In einem Fall geht es um die Veruntreuung von konfiszierten Drogengeldern, im anderen um die Herabwürdigung von Untergebenen.

Erst im Herbst hat ein Telefongespräch zwischen dem Vizechef der steirischen Polizei, Alexander Gaisch, und einem Mitarbeiter für Wirbel gesorgt. Als Gaisch trotz Namensnennung nicht vom Beamten am anderen Ende der Leitung erkannt wurde, drohte er, ihm „die Wadl virezurichten“ – mehr dazu in Vizepolizeidirektor beschimpfte Notrufbeamten (27.11.2019). Das Verfahren läuft noch.

Herabwürdigung und gestohlenes Drogengeld

Jetzt stehen neue Vorwürfe gegen zwei andere Polizisten im Raum. Sie wurden bereits suspendiert. Diesmal geht es um einen dienstführenden Beamten, der unterstellten Mitarbeitern aufgetragen haben soll, den Fußboden zu radieren. Der Beamte hat davon ein Video angefertigt und es in Sozialen Netzwerken geteilt. Außerdem soll er Ermittlungsergebnisse an Private weitergegeben und sogar illegale Überwachungen durchgeführt haben.

Der Zweite, ein Kriminalbeamter, soll sichergestelltes Drogengeld gestohlen haben. Die „Kronen Zeitung“ veröffentlichte die Vorwürfe – die Polizei bestätigt sie. Sprecher Jürgen Haas: „Beide Mitarbeiter sind suspendiert. Der eine im Dezember 2019, der andere im Juli 2020.“

Ermittlungen laufen

Die Staatsanwaltschaft Klagenfurt hat die Ermittlungen übernommen. Im Fall rund um das mutmaßlich gestohlene Drogengeld wurde auch das Bundesamt für Korruptionsbekämpfung eingeschaltet. Ein Bericht wird hier laut Staatsanwaltschaft für Mitte September erwartet. Eine Stellungnahme aus dem Innenministerium steht noch aus. Laut Haas gibt es viele Polizisten in Führungspositionen. Derartige Dienstverfehlungen seien Einzelfälle.