Volksschule Raaba
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Chronik

Wirbel um Rückkehr von Schuldirektorin

Mitten in den Sommerferien gibt es Aufregung an der Volksschule Raaba: Die ehemalige Direktorin soll an die Schule zurückkehren. Ihr wurde in der Vergangenheit ein autoritärer Führungsstil nachgesagt. Gemeinde, Eltern und Lehrervertreter protestieren nun.

Kein gutes Zeugnis stellen die Betroffenen jener Direktorin aus, die nach zwei Jahren Pause ab Herbst in der Volksschule Raaba wieder die Leitung übernehmen soll. In der Gemeinde formiert sich – gemeinsam mit Eltern und Lehrervertretern – breiter Widerstand.

„Von der Gemeindeseite lehnen wir ein Zurückkommen von der Frau Direktorin an die Volksschule Raaba dezidiert ab und wir werden auch in Zukunft, wenn es nötig ist, weitere rechtliche Schritte in Erwägung ziehen“, sagt der Vizebürgermeister von Raaba-Grambach, Werner Müller.

„Neustart“ mit umfassendem Paket vorgesehen

Rechtlich gesehen habe die ehemalige Direktorin aber Anspruch auf diese Stelle, heißt es seitens der Bildungsdirektion Steiermark. Es habe eine Überprüfung gegeben, die besagt, dass die Direktorin dienstfähig sei.

„Wir haben ein umfassendes Paket vorbereitet, mit dem wir diesen ‚Neustart‘ von Anfang an begleiten werden. Und die betroffenen Personen sind angehalten, wenn es wieder zu Schwierigkeiten kommen sollte – was wir nicht hoffen – aber was möglich ist, schnell die Behörde darüber zu informieren, dass die Behörde auch entsprechend reagieren kann“, sagt der Präsidialleiter der steirischen Bildungsdirektion, Bernhard Just. Man werde außerdem mit der Schulaufsicht, dem Qualitätsmanagement und einem Schulpsychologen engmaschig kontrollieren, heißt es.

„Die Luft war zum Schneiden“

In der Lehrerschaft sieht man dem Herbst trotzdem mit Skepsis entgegen. Zahlreiche Lehrpersonen sollen die Schule in der Ära der Direktorin verlassen haben, schildert eine Lehrkraft der betroffenen Volksschule, die anonym bleiben möchte: „Die meisten sind auch so ausgeschieden, die waren krank – konnten nicht mehr schlafen. Sie haben psychische Probleme gehabt, es mussten auch wirklich viele Psychologen aufsuchen, um das, was passiert ist zu verarbeiten. Wenn man in die Schule hineingegangen ist, war die Luft zum Schneiden. Die Kollegen sind ratlos, weil eigentlich die Angst lähmt.“

Laut Bildungsdirektion gebe es kommende Woche noch ein abschließendes Gespräch mit der Betroffenen. Erst dann möchte sie selbst laut ihrem Anwalt Stellung nehmen.