Software-Test Autonomes Fahren
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Verkehr

Autonomes Fahren: Testlauf für neue Software

Im Fahrtechnikzentrum Lebring im Bezirk Leibnitz ist am Dienstag eine neue Software getestet worden, die das autonome Fahren sicherer machen und die Einhaltung der Straßenverkehrsordnung (StVO) kontrollieren soll.

Zwei Jahre lang hat die Linzer Firma Kontrol an der Software gearbeitet, die am Dienstag im ÖAMTC-Fahrtechnikzentrum in Lebring getestet wurde – aus Sicherheitsgründen saß bei den Tests aber ein Fahrer mit an Bord.

Software soll Autos Regeln „lernen“

Andreas Lauringer, der mit seinem internationalen Team die Software entwickelt hat, erklärt, dass diese – stark vereinfacht gesagt – die Einhaltung der STVO kontrolliert: „Die StVO in Österreich hat über 1.000 Paragrafen und wir stellen uns zum Beispiel die Frage, wie können wir das möglichst weit Rechtsfahren umsetzen, für uns Menschen ist das relativ einfach: Ich fahre, wenn rechts ein Auto ist, links. Aber für die Maschine ist möglichst weit rechts genau an der Seitenlinie. Wie kann ich denn Regeln, die für uns Menschen verständlich sind, einer Maschine vermitteln?“

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Fahrzeug erkennt Tempo-Beschränkungen

Bei den Tests erkannte das Auto die 50er- und 30er-Beschränkungen und wich sogar einer Auto-Attrappe aus. Der Testlauf gleicht damit sozusagen einer Führerscheinprüfung für das System, damit es in Serienfahrzeugen – etwa als Stauassistent – eingebaut werden darf, erklärt Professor Daniel Watzenig von der TU Graz: „Es gibt Tests auf der Straße, es gibt weltweit Tests – aber das sind alles Prototypen-Fahrzeuge, da ist kein zugelassenes Fahrzeug und was wir machen ist ein Schritt in die richtige Richtung, in Richtung Zulassung von solchen Systemen.“

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Noch viele Tests notwendig

Auch Gerhard Greiner von Alp Lab, verantwortlich für die Testfahrten auf der Südautobahn (A2) und der Pyhrnautobahn (A9) betont: „Man muss sagen, dass beim Testen von allen automatisierten Systemen und Fahrzeugen ganz besonders Sicherheit an erster Stelle steht – und hier sind noch viele Tests notwendig.“ Assistenzsysteme weiter auszubauen sei das Ziel, sagen die Experten.

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Die Steiermark ist seit mittlerweile drei Jahren Testregion für automatisiertes Fahren. Zukünftig sollen vor allem auf abgesperrten Teststrecken neue Verkehrs-Szenarien durchgespielt und öffentliche Strecken mit zusätzlichen Sensoren ausgestattet werden – mehr dazu in Gute Bilanz für automatisiertes Fahren. Bis Autos wirklich komplett selbstständig fahren, wird es aber wohl noch Jahrzehnte brauchen.