Hund hinter Gittern im Tierheim wird gestreichelt
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Tiere

Tierheime füllen sich langsam wieder

Einen historischen Tiefstand während des Lockdowns haben die steirischen Tierheime verzeichnet. Langsam füllen sie sich wieder. Gleichzeitig melden die Hundeschulen einen regelrechten Andrang bei Welpenkursen.

Viele Steirer sind während des Lockdowns in der Coronavirus-Krise buchstäblich auf den Hund gekommen. Denn aufgrund von Homeoffice oder Kurzarbeit gab es mehr Zeit für einen Vierbeiner, was zu annähernd leeren Tierheimen führte – mehr dazu in Tierheime melden historischen Tiefstand (5.06.2020).

So wenige Heim-Hunde wie seit 40 Jahren nicht

Dies bestätigt auch Karl Forstner vom Aktiven Tierschutz Steiermark und Obmann der Arche Noah: „Zur Coronazeit hat es bei uns einen historischen Tiefstand gegeben. Wir haben das erste Mal seit 40 Jahren so wenige Hunde und Katzen gehabt.“ Rund 34 Hunde seien in der ersten Zeit vergeben worden und auch bei den neuen Besitzern geblieben.

Schwer vermittelbare Tiere zurückgegeben

Jetzt seien die Arche Noah oder das Tierheim Adamhof aber leider wieder voll. Das große Problem sei, dass vor allem Hunde abgegeben werden, die kaum vermittelbar seien: „Diese großen schweren Hunde, etwa Rottweiler oder Amstaffs, die sind leider Gottes wahrscheinlich als Welpen genommen worden, weil sie entzückend sind und nicht erzogen worden. Und wenn sie dann eineinhalb, zwei Jahre alt sind, sind sie schwierig“, erklärt Forstner.

Deutlich mehr Andrang bei Hundeschulen

Auch auf Hundeschulen hat sich die Coronaviruskrise positiv ausgewirkt. Es gebe deutlich mehr Nachfragen nach Kursen, sagt Andreas Gomsi von Martin Rütter Dogs Graz: „Im Moment haben wir mehr als zehn verschiedene Welpenkurse und doppelt so viele Junghunde-Kurse, das heißt die Nachfrage im Moment und in den letzten Monaten ist durchaus um ein Drittel höher als in einem normalen Jahresverlauf zu dieser Zeit.“

Das sei gut, denn der Hund schaffe in einer schwierigen Zeit Ausgleich, sorge für Bewegung und gute Stimmung. Aber man müsse auch an die Zukunft denken: „Wir bereiten unsere Mensch-Hunde-Teams auch für die Zeit nach dem Homeoffice vor, dass der Hund auf keinen Fall zeittechnisch und von der Auslastung her zu kurz kommen darf“, betont Gomsi.