TU Graz
ORF.at/Christian Öser
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Wissenschaft

TU: Zwei Mrd. Euro für Forschung gefordert

Eine Mrd. Euro bis 2024 und eine weitere bis 2030. Diese Summen fordern die Vertreter der österreichischen Technischen Universitäten für die Forschung im Bereich der Wasserstoff-Technologien. Man brauche das Geld, um global wettbewerbsfähig zu bleiben, heißt es.

Bei einer Wasserstoff-Tankstelle auf dem Gelände der TU Graz – präsentierten die Vertreter der österreichischen Technischen Universitäten am Mittwoch ihre Geldforderung: Man brauche eine Milliarde Euro bis 2024 und eine weitere bis 2030 für die Forschung und Entwicklung von Wasserstoff-Technologien.

Investition in Infrastruktur und Grundlagenforschung

„Wir sehen das Schwergewicht im Aufbau der Infrastruktur in der industriellen anwendungsorientierten Forschung – also dort etwa vierhundert Millionen Euro. Wir brauchen aber unbedingt etwa hundert Millionen Euro für die Grundlagenforschung. Und haben damit auch die Chance, Geld, das wir aus Europa einwerben können, zu hebeln“, sagt der Rektor der TU Graz Harald Kainz.

Es brauche daher Bundesgelder, um in weiterer Folge auch EU-Finanzmittel zu bekommen. Man könne Österreich zur Wasserstoffnation Nummer eins machen und dürfe die Entwicklung nicht Asien überlassen, wie es etwa bei der Batterietechnologie passiert sei, heißt es.

Wassertechnologie bedeutend für Klimaneutralität

Die Technischen Universitäten verweisen im Zusammenhang mit ihrer Geldforderung darauf, dass Wasserstofftechnologie ein Schlüsselelement beim Erreichen des Klimaneutralitätszieles sei. Schon jetzt gebe es vielversprechende, regionale Projekte, wie etwa in Oberösterreich, erklärt Alexander Trattner vom Hydrogen Center Austria (HyCenta): „Dort haben wir gezeigt, dass es auch möglich ist, in einer alpinen Umgebung erneuerbare Energie zu installieren – also Photovoltaik, gekoppelt zu Elektrolyse.“

Dort werde erneuerbar hergestellter Wasserstoff produziert, so Trattner: „Er wird dort gespeichert, wird dort hochkomprimiert, wird einer Tankstelle zugeführt und treibt dort dann direkt zwei Fahrzeuge an. Also das sind zwei Schneeschlitten.“

Finanzierung für großflächige Projekte benötigt

Was kleinräumig bereits funktioniert, soll mit Hilfe der milliardenschweren Förderungen in einigen Jahren großflächig – etwa für ganz Österreich oder Europa – möglich werden. Dafür sind derzeit die Herstellung, die Speicherung und der Transport von Wasserstoff zu kostspielig und mit hohem Energieaufwand verbunden.