Tunnelbegehung Weiz
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Verkehr

Weiz: Erste Begehung des neuen Tunnels

Das derzeit größte Straßen-Neubau-Projekt des Landes, die Ortsumfahrung der Stadt Weiz, feiert Halbzeit. Das Herzstück davon ist der 274 Meter lange Tunnel, wo am Mittwoch die erste Begehung stattfand. Die Verkehrsfreigabe soll im Frühjahr 2022 erfolgen.

„Das ist schon eine ganz besondere Baustelle für das Land Steiermark, nämlich von der technischen Herausforderung mitten durch die Stadt so zu planen, dass eigentlich das Alltagsleben trotzdem funktioniert, dass die Industrie nicht allzu sehr behindert wird und die Wirtschaft trotzdem klappt“, sagt Verkehrslandesrat Anton Lang (SPÖ).

Technische und finanzielle Herausforderung

Das Projekt sei nach wie vor eine große Herausforderung, betont Lang: „Das ist für mich eine Baustelle, wo ich sagen kann, es ist eine große Leistung der Technik, der Firmen und natürlich auch eine große finanzielle Herausforderung des Landes Steiermark und der Stadt Weiz gerade in der Corona-Zeit.“

Der neue 274 Meter lange Nordtunnel, an dem die Betonbauarbeiten am Mittwoch erfolgreich abgeschlossen wurden und ein zweiter, 420 Meter langer Straßentunnel, mit dessen Bau bereits begonnen wurde, bilden das Herzstück der Ortsumfahrung von Weiz.

Orstumfahrung Weiz
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Die Umfahrung sei dringend nötig, um das Verkehrsaufkommen bewältigen zu können.

Verkehr wieder „flüssiger“ machen

Zäher Verkehr und Staus würden in der Industriestadt mit tausenden Pendlern an der Tagesordnung stehen, sagt der Bürgermeister von Weiz, Erwin Eggenreich: „Es soll nicht viel schneller sein, es soll flüssiger sein. Wir versuchen den stockenden Verkehr wegzubringen, wir haben ja bislang ein Nadelöhr gehabt vor Weiz, dass man kaum in die Stadt Weiz hineingekommen ist.“

In dem Durchzugsgebiet seien in der Gleisdorfer Straße pro Tag rund 16.000 Fahrzeuge durchgefahren – in der Kapruner Generator Straße sogar bis zu 20.000 täglich, schildert Eggenreich. Er hoffe, dass mit der Umfahrung der Verkehr nicht mehr zusammenbreche, sondern ruhig fließen könne.

15.000 Kubikmeter Beton verbaut

Zügig voran geht es auch bei den Bauarbeiten. In den zwei Jahren seit Baubeginn wurden bereits 70.000 Kubikmeter Erde ausgehoben und 15.000 Kubikmeter Beton verbaut. 50 bis 70 Arbeiter sind täglich im Einsatz. Bis jetzt seien alle Bauarbeiten – trotz schwerster Arbeitsgeräte – unfallfrei verlaufen, freut sich auch Projektleiter Reinhard Hinrichs. Die Projektkosten belaufen sich auf rund 120 Mio. Euro – im Frühjahr 2022 soll die Verkehrsfreigabe folgen.