Wolfgang Schaller und Claudia Klimt-Weithaler
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„Sommergespräch“

Klimt-Weithaler: Mehr Geld für Arbeitsplätze

Es werde mehr Geld brauchen, um die Menschen und die Wirtschaft nach der Coronakrise zu unterstützen, sagt die Klubobfrau der KPÖ, Claudia Klimt-Weithaler am Freitag im „Steiermark heute“-Sommergespräch mit Chefredakteur Wolfgang Schaller.

Von Entspannung in der Wirtschaftswelt könne im Herbst keine Rede sein, der Staat müsse stärker ins Wirtschafsleben eingreifen, etwa bei der insolventen Firma ATB in Spielberg, betont Klimt-Weithaler: „Dort droht jetzt ein Schließung der Produktion der Elektromotoren in der ATB, das heißt es würden wieder 360 Menschen auf der Straße stehen, das kann man so nicht stehenlassen, das heißt, da muss man investieren.“

Ende Juli wurden 360 Mitarbeiter des steirischen Antriebsherstellers beim AMS zur Kündigung angemeldet – 360 Kündigungen bei ATB (24.07.2020). Mitte August teilte das Unternehmen mit, die Produktion einzustellen – mehr dazu in ATB Spielberg: Produktion wird eingestellt (20.8.2020).

Claudia Klimt-Weithaler im „Steiermark heute“-Sommergespräch mit ORF Steiermark Chefredakteur Wolfgang Schaller

Verlust von Produktionszweig

Die KPÖ habe bereits Initiativen gesetzt, denn im Gemeinderat in Spielberg wurde ein Antrag seitens der Partei eingereicht, so Klimt-Weithaler: „Da geht es darum, dass man eben an die Bundesregierung herantritt und sagt: Dieses Unternehmen muss jetzt in öffentliche Hand geführt werden.“ Sie hoffe darauf, dass auch die SPÖ „Flagge zeigen“ würde und sich dafür einsetze, dass die Arbeitsplätze nicht verloren gehen.

Wolfgang Schaller und Claudia Klimt-Weithaler
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Auch am dritten Tag der „Steiermark heute“-Sommergespräche konnte das Gespräch im Freien stattfinden

Abgesehen von den 360 Einzelschicksalen würde auch ein kompletter Produktionszweig im Murtal verloren gehen „und dass bei einer ohnehin prekären Arbeitslosensituation im Murtal, da lag die Rate im Juli schon bei neun Prozent und da muss man was tun.“

Verstaatlichung als einzige Option

Sie sehe in der Verstaatlichung die Möglichkeit, das Unternehmen zu retten: „Wir wissen, dass es nicht das erste Rettungspaket für die ATB ist, die wurde bereits zweimal mit öffentlichen Geld gerettet – letztendlich wurde sie privatisiert und ich denke das war ein Fehler, den man nicht noch einmal begehen darf.“ Man dürfe sich nicht auf Investoren verlassen, denn das habe zu dieser Situation bei ATB geführt, so Klimt-Weithaler.

„Wenn die Bundesregierung es mit einer Gesetzesänderung und Hunderten Mio. Euro schafft eine AUA zu retten, dann wird es wohl auch möglich sein, 360 Arbeitsplätze im Murtal zu retten“, so die Klubobfrau der KPÖ.